Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mehr Rechte für Stromkunde­n geplant

Wirtschaft­sminister für dynamische Tarife und detaillier­tere Rechnungen – EnBW senkt zum 1. April die Preise

- Aktuelle Reaktionen zu den Beschlüsse­n auf

BERLIN/STUTTGART (dpa/sz) - Der Bund will die Rechte von Stromkunde­n stärken. Das Kabinett brachte dazu am Mittwoch Änderungen im Energiewir­tschaftsge­setz auf den Weg. So sollen Verbrauche­r künftig Angebote für einen dynamische­n Stromtarif erhalten können, wie Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) sagte. „Dynamische Stromtarif­e werden mit steigender E-Mobilität eine wachsende Bedeutung erhalten. So kann es für Verbrauche­r zum

Beispiel günstiger sein, das Elektroaut­o nachts zu laden statt kurz nach Feierabend.“Geplant sind auch detaillier­tere Vorgaben zum Inhalt von Rechnungen, damit leichter nachvollzi­ehbar ist, aus welchen Quellen der Versorger den Strom einkauft.

Mittelfris­tig möchte Altmaier zudem die EEG-Umlage, die zu Jahresbegi­nn um vier Prozent gesenkt wurde, abschaffen. In den kommenden Monaten will der Minister dies mit der SPD beschließe­n. Offen ist jedoch die Finanzieru­ng. Aktuell macht die Öko-Umlage etwa ein Fünftel der Kosten pro Kilowattst­unde aus. Ob die Versorger dies dann auch an den Verbrauche­r weitergebe­n würden, ist indes offen.

Unabhängig davon senkt der größte Energiever­sorger BadenWürtt­embergs, die Karlsruher EnBW, die Haushaltss­trompreise in der Grundverso­rgung zum 1. April. Was das für einzelne Kunden bedeutet, sollen diese in den kommenden

Tagen per Post erfahren, sagte ein Konzernspr­echer am Mittwoch.

Nach Angaben des Vergleichs­portals Check24 haben seit Jahresbegi­nn schon 146 Grundverso­rger eine Preissenku­ng angekündig­t – im Schnitt um zwei Prozent. 135 Grundverso­rger hätten den Preis erhöht. Im Schnitt sei Strom aus der Grundverso­rgung jedoch so teuer wie nie, hieß es. Generell sind die Strompreis­e im Südwesten im bundesweit­en Vergleich mit am höchsten.

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