Regio-S-Bahn: Karlsruher Firma erstellt wichtige Studie
Ohne die Nutzen-Kosten-Untersuchung kann kein Geld fließen – Ergebnis aber wohl erst in knapp drei Jahren
ULM/REGION (sz/rau) - Es ist ein Meilenstein für die schlagzeilenträchtige Regio-S-Bahn. Der Verein, der das Millionen-Vorhaben auf die Schiene setzen will, hat jetzt eine Studie an ein Karlsruher Büro vergeben. Wermutstropfen: Das Ergebnis wird erst Ende 2023 erwartet. Von diesem hängt ab, ob der Bund die benötigten Mittel freigibt.
Rückblick: Im Sommer 2019 wurde im Nachgang einer gemeinsamen Ministerratskonferenz und einem anschließenden Treffen der Landesverkehrsminister aus Bayern und Baden-Württemberg auf dem Ulmer Hauptbahnhof eine weitere Stärkung des länderübergreifenden Schienenverkehrs bekanntgegeben. Gemeinsam mit dem Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller (Sitz in Ulm) wurde besprochen: Es braucht eine NutzenKosten-Untersuchung für das Gesamtprojekt Regio-S-Bahn Donau-Iller.
Hintergrund: Nur wenn das Ergebnis dieser Nutzen-Kosten-Untersuchung zum Schluss kommt, das Schienenvorhaben rentiert sich unterm Strich, sprich: der Nutzen überwiegt die Kosten, darf der Bund einsteigen finanziell. Ohne dessen Engagement ist der Ausbau des Schienenverkehrs auf S-Bahn-Niveau im Raum Ulm nicht möglich.
Gunter Czisch, Ulmer OB und Vorsitzender des Regio-S-Bahn-Vereins: „Für die Regio-S-Bahn und die Region war es wichtig, dass wir in eine gesamthafte Untersuchung und Bewertung einsteigen. Daher haben wir uns über den Schulterschluss der Länder und das dabei verabredete gemeinsame Vorgehen gefreut.“
In der Folge wurden die, so der Regio-S-Bahn-Verein am Mittwoch in einer Pressemitteilung, „umfangreichen Vorbereitungen und Abstimmungen“mit beiden Bundesländern zur Ausschreibung und Vergabe zur Durchführung der Nutzen- KostenUntersuchung aufgenommen.
Nachdem eine mit beiden Ländern abgestimmte Leistungsbeschreibung erarbeitet und die Verfahrensart der Vergabe festgelegt war, wurde im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung nun der Zuschlag für die Nutzen-Kosten-Untersuchung erteilt. Er ging an die PTV Transport Consult GmbH aus Karlsruhe. „Wir freuen uns, dass nach aufwendigen Vorbereitungen für die Ausschreibung nun die Vergabe erfolgreich abgeschlossen werden konnte“, sagt Oliver Dümmler, der Geschäftsführer des Regio-S-BahnVereins.
Freude auch in Bayern: „Wir sind überzeugt, dass die Regio-S-BahnStrecken zu Hauptachsen der Mobilitätswende in unserer Region werden. Der Beginn der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung des Vorhabens“, ergänzt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins und Landrat des Landkreises Neu-Ulm, Thorsten Freudenberger.
Der Verein rechnet mit einem Ergebnis der Nutzen-Kosten-Untersuchung bis voraussichtlich Ende 2023.
In der letzten Phase der NutzenKosten-Untersuchung werde der Bund als potenzieller künftiger Mittelgeber „intensiv“in die Untersuchung und Prüfung eingebunden.
Mit Abschluss der Nutzen-Kosten-Untersuchung werde sich dann abzeichnen, ob der Bund den Ausbau der Regio-S-Bahn Donau-Iller zu großen Teilen mitfinanziert.