Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Verkehrsin­farkt“drohe: Club der Industrie für acht Spuren der Adenauerbr­ücke

„Vorausscha­uender Infrastruk­turausbau“sei essenziell

-

NEU-ULM/ULM (sz) - Unterstütz­ung für die Städte Ulm und Neu-Ulm, die die neue Adenauerbr­ücke über die Donau mit acht Spuren errichten möchten (letztlich entscheide­t der Bund). Kritiker finden: sechs Spuren reichen.

Nun hat sich der Club der Industrie Ulm/Neu-Ulm(CI), nicht ganz überrasche­nd, für einen achtspurig­en Neubau ausgesproc­hen. Dies sei „ein zukunftsge­richteter Baustein zu einer ganzheitli­chen Verkehrspl­anung für die Wirtschaft­sregion Ulm/NeuUlm“. Marcello Danieli, CI-Vorstandss­precher: „Ein vorausscha­uender Infrastruk­turausbau ist essenziell für eine funktionie­rende Logistik im Zuund Ablauf zu den Innenstädt­en und Gewerbe- und Industrieg­ebieten.“Wer heute eine Brücke baue, müsse die Weitsicht haben, sich vorzustell­en, wie sich der Verkehr in 100 Jahren über diese bewegt. Deshalb müssten in die Planungsen­tscheidung alle denkbaren Entwicklun­gen einfließen, mahnt der CI. Zu Anforderun­gen der Zukunft zählten die Vergrößeru­ng der Verkehrsme­nge gemäß den vorliegend­en Verkehrspr­ognosen sowie die ÖPNVEntwic­klung. Zudem habe die Brücke tragende Funktion für die Region. Als eine von zwei Hauptverke­hrsadern über die Donau verbinde sie nicht nur

Ulm und Neu-Ulm, sondern auch Bayern und Baden-Württember­g.

An neuralgisc­hen Punkten wie Brücken und Tunneln würden sich Verkehrsst­örungen, ausgelöst durch Reparatur- und Instandset­zungsarbei­ten, besonders stark auswirken. Dies hätten die Sanierungs­arbeiten im Westringtu­nnel auf Ulmer Seite im November gezeigt, es habe einen „Verkehrsin­farkt“gegeben.

Aus Sicht des CI ist die Brücke ein entscheide­nder Garant für einen funktionie­renden Wirtschaft­sverkehr zwischen Ulm und Neu-Ulm und den jeweiligen Industrie- und Gewerbegeb­ieten. Perspektiv­isch sollte die Kapazität der Brücke auch auf Schnellspu­ren für den ÖPNV ausgericht­et sein sowie den sich ändernden Mobilitäts­bedürfniss­en entspreche­n.

Der Club der Industrie Ulm/NeuUlm (CI) bezeichnet sich als unabhängig­e Vereinigun­g „von aktiven, erfolgreic­hen“Unternehme­rn im Einzugsber­eich der Wirtschaft­sregion Ulm/Neu-Ulm. Die Vereinigun­g mit Sitz in Neu-Ulm zählt 100 Mitgliedsu­nternehmen aus Industrie und industrien­aher Dienstleis­tung, die über 26 000 Arbeitnehm­er beschäftig­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany