Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Der nächste Erfolg

Basketball, ProA: Team Ehingen Urspring gewinnt bei den Artland Dragons 89:88

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Der Basketball-Zweitligis­t Team Ehingen Urspring hat seinen dritten Sieg in Folge in der ProAHauptr­unde verbucht. Nach Erfolgen gegen die Tabellenna­chbarn Tübingen und Hagen punktete die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth diesmal bei einem Play-off-Kandidaten: Die nach Ausfällen auf acht Spieler dezimierte­n Schwaben setzten sich 89:88 bei den viertplatz­ierten Artland Dragons durch.

Die Freude bei Spielern und Trainern war nach Ablauf der 40 Minuten groß. Einen Gegner aus dem oberen Tabellendr­ittel geknackt zu haben, trotz des kleinen Aufgebots, bereitete sichtlich Vergnügen. Ebenso die Tatsache, dass die Gäste in der spannenden Schlusspha­se standgehal­ten und ihre Führung ins Ziel gebracht hatten. „Wir hatten nie ein ungutes Gefühl und haben ganz stark daran geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen können“, sagte Domenik Reinboth. Dies, so der Trainer, „war auch ein Schlüssel zum Erfolg“.

Der andere, noch etwas größere Schlüssel war die Verteidigu­ng. Ehingen Urspring ging von Beginn an aggressiv zu Werke, störte das Aufbauspie­l der Dragons oft schon an deren Grundlinie, manchmal erst in der eigenen Hälfte oder am Korb. Die Gäste variierten, um den Gegner vor stets andere Herausford­erungen zu stellen. Die „Changing Defense“, wie Reinboth es ausdrückte, habe Artland vor einige Probleme gestellt. Aggressivi­tät und Tempo galten auch fürs Offensivsp­iel gegen eine der defensiv besten Mannschaft­en der Liga. „Wir haben versucht, schnell zu spielen, damit sie sich nicht richtig aufstellen konnten“, sagte Reinboth.

Quakenbrüc­k hatte defensiv wie offensiv Probleme, räumt Dragons-Trainer Tuna Isler ein. „Wir wussten ganz genau, wie Ehingen auftreten würde, haben auf ihre Spielweise allerdings keine Antworten finden können“, so Isler, der den Gästen auch ein Kompliment für ihren couragiert­en Auftritt zollte. „Wer so kämpft, hat den Sieg am Ende verdient. Wir hingegen haben uns aus dem Konzept bringen, uns ihr Spiel aufzwängen und unnötig aus dem Rhythmus bringen lassen.“

Dabei hatte es zunächst und auch im weiteren Verlauf immer wieder so ausgesehen, als könnten die Artland Dragons am Ende die Nase vorn haben. Die erste etwas deutlicher­e Führung im Spiel hatte die Heimmannsc­haft – dank dem erst 23-jährigen und 2,10 Meter großen Power Forward Jacob Knauf, der das erste Viertel prägte wie kein anderer (und 14 Punkte erzielte). Knauf verwandelt­e die ersten drei Dreier seiner Mannschaft zum zwischenze­itlichen 14:8 und schickte nach einem unwiderste­hlichen Zug zum Korb noch ein Dunking zum 16:8 hinterher. Doch die Gäste ließen sich davon genauso wenig aus der Ruhe bringen wie von guten Phasen der Dragons in den folgenden Vierteln. Ehingen Urspring machte den Acht-Punkte-Rückstand noch im ersten Abschnitt wett und hätte nach zehn Minuten sogar führen können, wenn Akim-Jamal Jonah kurz vor Ablauf der Zeit beide Freiwürfe und nicht nur einen verwandelt hätte. So stand es 20:20.

Zu Beginn des zweiten Viertels setzte sich Ehingen Urspring etwas ab. Nach einem 6:0-Lauf durch Korberfolg­e von Jonah, De’Quan Abrom und Ferenc Gille stand es schnell 26:20 für die Gäste – vor allem dank Abrom, der aus der Distanz traf oder immer wieder Lücken in der Dragons-Verteidigu­ng suchte und fand, blieb der Sechs-Punkte-Vorsprung zunächst erhalten (34:28), ehe dann Quakenbrüc­k mit einem 7:0-Lauf konterte. Diese sieben Punkte und auch die nächsten drei für Artland innerhalb von nur drei Minuten gingen ausnahmslo­s aufs Konto von Dragons-Topscorer Gerel Simmons, der bis dahin leer ausgegange­n war. Auch dessen Teamkolleg­e Adrian Breitlauch traf nun, und so legte der

„Wer so kämpft, hat den Sieg am Ende verdient.“Dragans-Coach Tuna Isler

Gastgeber acht Punkte zwischen sich und Ehingen Urspring (46:38). Zur Halbzeit waren es dann fünf (48:43).

Wer nun dachte, das Spiel würde zu Gunsten des Tabellenvi­erten verlaufen, sah sich getäuscht. Wie im zweiten Viertel erwischte Ehingen Urspring erneut den besseren Start und zwang nach sechs Punkten in Folge Quakenbrüc­ks Tuner zu einer frühen Auszeit. Stoppen ließen sich die Gäste dadurch aber nicht. Kameron Hankerson mit einem Dreier erhöhte auf 52:48 für das Team Ehingen Urspring, das seine Führung bis zum 60:58 behauptete. Dann drehten die Artland Dragons mit sieben Punkten in Folge wieder das Spiel, lagen 65:60 vorn. Reinboth reagierte mit einer Auszeit, die Früchte trug: Seine Mannschaft machte den Rückstand rasch wett, holte sich sogar eine SechsPunkt­e-Führung (74:68). Mit dem letzten Wurf in diesem Viertel verkürzte Quakenbrüc­k auf vier Zähler.

Doch dabei blieb es nicht. Mitte des Schlussvie­rtels lag die Heimmannsc­haft vorn (80:76), nun war Ehingen Urspring wieder in Zugzwang. Doch die Gäste hatten wieder die richtige Antwort parat, glichen aus (80:80), übernahmen zweieinhal­b Minuten vor Schluss die Führung (87:86). Die Zeit verrann, die Spannung wuchs. 1:52 vor Ende hatte Quakenbrüc­k die Nase

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FOTO: IMAGO IMAGES/BEAUTIFUL SPORTS Nach dem Sieg beim Tabellenvi­erten Quakenbrüc­k war die Freude bei Kameron Hankerson (vorn) und seinen Teamkolleg­en von Ehingen Urspring groß.

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