Rentschler expandiert nach England
Laupheimer Biopharma-Spezialist baut neue Produktion für Zell- und Gentherapie auf
CGT Catapult hat rund 330 Beschäftigte und arbeitet mit Partnern aus Wissenschaft und Pharmazie zusammen.
„Die Räumlichkeiten in Stevenage sind vorhanden, wir richten uns darin ein“, verdeutlicht Rentschler-Unternehmenssprecherin Cora Kaiser. Im Rahmen einer Vereinbarung mit CGT Catapult wollen die Laupheimer in den nächsten fünf Jahren „signifikant“in eine hochmoderne Produktion von viralen Vektoren investieren und dabei von dem Fachwissen und Netzwerk
des Geschäftspartners profitieren. Die Anlage werde voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 betriebsbereit sein. Man wolle damit als Dienstleister einen Beitrag leisten, den wachsenden Bedarf an Herstellungskapazitäten für „Neuartige Therapien“zu decken, erklärt Frank Mathias.
Produziert werden in der neuen Anlage Adeno-assoziierte Virus-Vektoren für die klinische Versorgung. Ein Anwendungsgebiet sind Erbkrankheiten. Forscher und Mediziner versuchen, ihnen mit Gentherapien beizukommen. Dabei machen sie sich die Fähigkeit von Viren zunutze, ihr Erbgut in einen Wirt einzuschleusen.
In der Gentherapie werden gezielt veränderte, nicht vermehrungsfähige Virus-Varianten, virale Vektoren genannt, als Vehikel eingesetzt, um eine funktionsfähige DNA-Sequenz in menschliche Zellen zu transportieren. Dort soll die Sequenz den defekten, die Krankheit auslösenden genetischen Baustein kompensieren.