Anzahl Betriebe zum 31. Dezember 2020 nach Landkreisen
REGION (sz) - Erneut mehr Mitgliedsbetriebe im regionalen Handwerk: Die Betriebszahlen der Handwerkskammer Ulm steigen auch in der Krise um 1,3 Prozent. Es gibt laut Mitteilung einen Zuwachs in allen Regionen im Gebiet der Handwerkskammer Ulm.
Bei der Handwerkskammer Ulm hat es im vergangenen Jahr mehr Betriebsgründungen als Schließungen gegeben. Trotz der Pandemie stieg laut Mitteilung die Zahl der Mitgliedsbetriebe im Gebiet zwischen Ostalb und Bodensee zum Ende des Jahres 2020 um 244 auf 19668. Das entspricht einem Zuwachs um 1,3 Prozent. Sollten die zugesagten Hilfsgelder für die weiterhin von den Beschränkungen besonders betroffenen Handwerksbetriebe aber nicht schnell fließen, befürchtet die Kammer, dass Betriebe in die Insolvenz getrieben oder geplante Gründungen verschoben werden. „Wenn wir nicht aufpassen, sieht die Statistik nächstes Jahr schwieriger aus. Das endgültige Aus mancher Betriebe kann nur verhindert werden, wenn die Finanzhilfen des Bundes auch zügig in voller Höhe auf den Konten der Betroffenen eingehen“, so Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.
Der erneute Anstieg der Handwerksbetriebszahlen zeige sich in allen Regionen des Kammergebietes. Im Landkreis Ravensburg liegt der Zuwachs bei 2,4 Prozent, im Stadtkreis Ulm bei 2,2 Prozent, im Landkreis Heidenheim bei 1,4 Prozent, im Landkreis Biberach und im Bodenseekreis jeweils bei 0,8 Prozent, im Alb-Donau-Kreis bei 1,1 Prozent und im Ostalbkreis bei 0,5 Prozent. Der Zuwachs wird im ersten Jahr nach der Handwerksnovelle erwartungsgemäß in allen Landkreisen wesentlich von den zulassungsfreien Handwerken getragen, wie zum Beispiel von 77 neu eingetragenen Gebäudereinigern (+12 Prozent) und einem Plus von ebenfalls 77 Betrieben im Fotografen-Handwerk (+12 Prozent). Eine Zunahme in den zulassungspflichtigen Gewerken verzeichnet insbesondere das Fleischer-Handwerk mit einem Plus von 46 Betrieben (+13 Prozent), gefolgt vom Friseur-Handwerk mit 26 hinzugekommenen Betrieben (+2 Prozent) – und das trotz Corona-Krise. „Seit Jahren wachsen unsere Betriebszahlen im Handwerk. Der Markt erkennt: wenn handwerkliche Arbeit gesucht wird und Wartezeiten zunehmen, dann kann man im Handwerk auch Geld verdienen“, so Mehlich.
Seit dem Jahr 2020 sind zwölf Gewerke wieder meisterpflichtig. Das heißt, dass für eine Betriebsgründung der Meisterbrief Voraussetzung ist. Der Meisterbrief steht im Handwerk für Qualität, Verbraucherschutz und Ausbildung. Meisterpflichtige
Betriebsgründungen sind statistisch gesehen doppelt so lange auf dem Markt wie zulassungsfreie Betriebe. Seit dem vergangenen Jahr gibt es nun für Gewerke wie Fliesenleger oder Raumausstatter, aber auch Orgel- und Rolladenbauer,
Ostalbkreis
Heidenheim den Meisterbrief als Voraussetzung für eine Betriebsgründung.
Auf die Beschäftigung im Handwerk bleiben die Auswirkungen der Pandemie laut Mitteilung weiter moderat. Vier von fünf Betrieben wollen demnach ihre Betriebsgröße beibehalten. und rund 8000 Auszubildenden in den Landkreisen Ostalb, Heidenheim, Alb-Donau, Biberach, Ravensburg, Bodensee und den Stadtkreis Ulm. Die Mitgliedsbetriebe zwischen Jagst und Bodensee generierten in 2019 einen Umsatz von über 15 Milliarden Euro. Zentrale Aufgabe der Handwerkskammer Ulm sei es, die Interessen der regionalen Handwerksbetriebe auf allen Ebenen der Politik und in der Öffentlichkeit zu vertreten. Zu den Aufgabenschwerpunkten gehören neben Ausbildung, Prüfungswesen und Führen der Handwerksrolle auch berufliche Bildungsangebote, Nachwuchswerbung, vielfältige Beratungsleistungen für Betriebsinhaber wie unter anderem Personalberatung und Angebote für Das regionale Handwerk zeige sich also weiterhin als krisensicherer Arbeitgeber, Fachkräfte sind nach wie vor gefragt. Die Nachfrage nach kompetenten Mitarbeitern werde in vielen Handwerksberufen auch künftig steigen.
Existenzgründer oder rund um die Unternehmensnachfolge (ZEN) und jetzt die umfassende Begleitung der Betriebe durch alle Fragen der Corona-Krise.
Das Handwerk zwischen Ostalb und Bodensee wird in der Vollversammlung von 39 gewählten Vertretern repräsentiert und vertreten. Alle Gewerbegruppen sowie alle sechs Landkreise und ein Stadtkreis sind dabei vertreten. 26 der 39 Mitglieder sind laut Mitteilung Handwerksunternehmer, weitere 13 gehören dem Parlament des regionalen Handwerks als Vertreter der Arbeitnehmer im Handwerk an. Die Vollversammlungen der Handwerkskammer finden in öffentlicher Sitzung statt. (sz)
4141 Betriebe (+19)
1570 Betriebe (+21)
Alb-Donau Kreis 2847 Betriebe (+32) Stadtkreis Ulm 1339 Betriebe (+29)
2714 Betriebe (+22)
4263 Betriebe (+99)
2794 Betriebe (+22)
Die Handwerkskammer Ulm ist Dienstleister und Ansprechpartner für rund 19500 Handwerksbetriebe mit mehr als 120000 Beschäftigten