Feier oder Feierabendbier? Polizei löst Gruppe auf
Darstellungen der Polizei und des Rottenacker Bürgermeisters Karl Hauler zu einem Vorfall am Freitagabend gehen auseinander
ROTTENACKER (sz/reis) - Eine Zusammenkunft mehrerer Personen in Rottenacker ist am Freitagabend von der Polizei aufgelöst worden. Während die Polizei in ihrem Bericht von einer Feier in einer geöffneten Gaststätte schreibt, widerspricht Bürgermeister Karl Hauler dieser Darstellung.
Laut Polizei sei eine Streife durch die Mitteilung eines Zeugen auf „eine Feier“in einer „geöffneten Gaststätte“aufmerksam geworden. Bei einer Überprüfung der Örtlichkeit habe man sieben Personen und den Inhaber im und auch außerhalb des Lokals festgestellt, einige davon hätten Bier getrunken. „Keiner der Anwesenden trug einen Mund-Nasenschutz“, heißt es in dem Bericht.
Der Wirt habe gleich „eine Ausrede“parat gehabt: Angeblich sei man gerade dabei gewesen, die Gaststätte zu renovieren. „Augenscheinlich fand ein geselliges Beisammensein statt, einer handwerklichen Tätigkeit ging keiner der Anwesenden nach“, teilt die Polizei mit. Jetzt werde gegen den Wirt und auch seine Gäste wegen eines Verstoßes gegen die Coronaverordnung
ermittelt. Die Zusammenkunft sei nach der Kontrolle beendet worden, sämtliche Gäste hätten einen Platzverweis.
Für Rottenackers Bürgermeister Karl Hauler ist die Darstellung in dem Polizeibericht in wesentlichen Teilen nicht korrekt. „Es handelt sich nicht um eine Gaststätte, sondern um einen Saisonbetrieb, der derzeit umgebaut wird“, erklärt er im SZ-Gespräch. Auch seien die Leute dort nicht zu einer Feier zusammengekommen, vielmehr hätten fünf Leute tagsüber dort tatsächlich gearbeitet und anschließend zusammen mit zwei hinzukommenden Personen ein Feierabendbier getrunken.
„Auch das ist nicht in Ordnung, ganz klar. Da gibt es nichts zu beschönigen“, betont Hauler. Dennoch sei es ein Unterschied, ob einige Arbeiter nach getanem Werk ein Feierabendbier trinken oder ob angeblich eine Feier stattfindet. Er habe den Pächter des Betriebs auf den Fehler aufmerksam und ihm klar gemacht, dass auch diese kleine Runde einen Verstoß gegen die Corona-Verordnung bedeute und dies künftig zu unterlassen sei.