Zu spätes Aufbäumen gegen Spitzenreiter
Basketball, ProA: Team Ehingen Urspring verpasst Überraschung gegen Tabellenführer Jena
Die nächsten Spiele: Mittwoch, 24. Februar: Nürnberg Falcons – Uni Baskets Paderborn (18 Uhr), Bayer Giants Leverkusen – Artland Dragons, Eisbären Bremerhaven – Science City Jena, MLP Academics Heidelberg – Phoenix Hagen (alle 19.30). Samstag, 27. Februar: Team Ehingen Urspring – Kirchheim Knights, Eisbären Bremerhaven – Panthers Schwenningen (beide 18 Uhr), Tübingen Tigers – Science City Jena (19 Uhr), MLP Academics Heidelberg – Gladiators Trier, Artland Dragons – Bayer Giants Leverkusen, Karlsruhe Lions – Nürnberg Falcons (alle 19.30 Uhr). Sonntag, 28. Februar: Rostock Seawolves – Uni Baskets Paderborn (16 Uhr).
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EHINGEN - Mit am Ende nur fünf Punkten Unterschied hat das Team Ehingen Urspring im Duell gegen den Tabellenführer Jena knapp die große Überraschung verpasst. Ein deutlich verbesserter Auftritt in der zweiten Hälfte machte jedoch den holprigen Start ins Spiel nicht wett. Und so sicherten sich die Gäste wie schon im ersten Aufeinandertreffen den Sieg – mit 79:74 ging es am Samstag aber deutlich knapper zu. „Es ist schon eine Enttäuschung da“, sagt Ehingen Ursprings Trainer Domenik Reinboth. Ein Gschmäckle habe die knappe Niederlage, aber er betont auch: „Man kann gegen den Tabellenführer verlieren. Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, im Gegenteil. Der Aufwärtstrend hört nicht auf.“
Vor allem der eigene Leistungsunterschied in den beiden Spielhälften sollte am Ende ausschlaggebend sein. Dass der Schluss der Partie noch Spannung bereit hielt, war dem sichtlich verbesserten Team nach der Halbzeitpause anzumerken. Doch für den vierten Sieg in Folge reichte es letztlich nicht. Für Science City Jena war es nach den engen Siegen in den vergangenen Wochen aber erneut kein Ausrufezeichen, das der Meisterschaftsanwärter setzte. „Sie haben ihre Klasse, ihre Qualität. Aber anders als im Hinspiel war es heute ein Duell auf Augenhöhe“, sagt Reinboth.
Ein Mal im Verlauf des Spiels lagen die Hausherren vorne, doch die Punkte durch De’Quan Abrom direkt nach dem Sprungball sollte die einzige Führung Ehingens im Spiel bedeuten. Das Wiedersehen mit dem Ex-Ehingen Urspringer Stephan Haukohl und Co. lief gleich zu Beginn nicht in die erwünschte Richtung für Ehingen. Schnell schlug Jena offensiv zu, ohne sich defensiv Patzer zu leisten. „Wir wollten, dass Jena nicht nah an den Korb kommt, aber das Gegenteil ist eingetreten“, sagt Reinboth. Auch der bis einen Tag vor der Partie noch fragliche Christian Oshita auf Seiten des Team Ehingen Urspring, der dann nach drei Minuten ins Spiel kam, konnte zunächst nicht viel helfen. Der Qualitätsunterschied – nicht auch zuletzt durch den fast sechs Jahre großen Altersunterschied – war sichtbar. Im Grunde, so Ehingens Trainer, habe Jena durch seine starke Defensive „unsere Stärke weggenommen“.
Auffälligster Spieler beim Gastgeber war erneut Jack Pagenkopf (am Ende 10 Punkte, 8 Assists), der wie gewohnt zu den besten Werfern in den eigenen Reihen zählte, als auch seine Mitspieler in Szene setzte – so gut es eben ging. Denn die zweitbeste Abwehr der Liga zeigte, wie man defensiv zu agieren hatte. Während Ehingen gleich mehrfach dadurch unter Zeitdruck beim Abschluss geraten ist, schalteten die Gäste aus Jena dann im Gegenzug oft schneller als der Gegner.
Die zunächst aber doch punktearme Partie nahm Fahrt auf. Ehingen hatte insbesondere in der Zone seine Schwierigkeiten gut zu verteidigen. Viele einfache Würfe fanden den Weg in den Korb der Ehinger. Und so musste das Team von Domenik Reinboth dem Rückstand hinterherlaufen. Krachendes Highlight war der Dunk von Jenas Norense Odiase pünktlich zum Abschluss des ersten Viertels (20:12).
Auch die eingespielte Tanzeinlage der Ehinger Cheerleader Jumping Mosquitos in der ersten Viertelpause vermochte keinen neuen offensiven Schub bringen. Ehingen verwandelte beispielsweise weniger als ein Drittel seiner Zwei-Punkt-Versuche zu dem Zeitpunkt. Wenige der Versuche unter Druck oder von der DreiPunkte-Linie, etwa durch den ersten Dreier Ehingens durch Ferenc Gille (15:26), gelangen Reinboths Truppe.
Lautstark griff Ehingens Headcoach
ins Spiel ein. Am Muster änderte sich dabei wenig: Jena stand hinten sicher und traf seine Körbe – gerade Jenas Robin Lodders brillierte mit 22 Punkten –, Ehingen biss sich etwas die Zähne aus. Doch Reinboths Worte von außen und in der Halbzeitpause hatten bei seinen Spielern Eindruck hinterlassen.
Denn in die zweite Hälfte ging das Team mit frischem Elan. „Mit der veränderten Verteidigung haben wir es dem Tabellenführer dann schwer gemacht“, so Reinboth. Auftakt: Drei Punkte durch Kevin Strangmeyer. Und so ging es weiter, bis sich schließlich der Abstand weiter und weiter verkürzte. Druckvoller und aggressiver traten die Ehinger auf. Auch hier zeigte Pagenkopf seine Leaderqualitäten, indem er zu den richtigen Zeitpunkten das Spiel an sich riss, es beruhigte, wenn es nötig war, aber auch viele Impulse nach vorne aussendete. Spätestens beim 45:51 war die Hoffnung bei den Hausherren vollständig zurück.
Die Gäste jedoch verstanden es, sich nicht komplett aus dem Konzept bringen zu lassen. Obwohl der Abstand geringer wurde, vertrauten sie auf ihre Stärken – und das, obwohl fünf Spieler nicht mit in die Donaustadt reisen konnten. Was einseitig begann, mauserte sich zu einem