Hohe Zahl an Briefwählern zeichnet sich ab
So laufen die Vorbereitungen zur Wahl in Öpfingen, Oberdischingen und Griesingen.
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ÖPFINGEN/OBERDISCHINGEN/ GRIESINGEN - Wie erwartet zeichnet sich auch in den Gemeinden Öpfingen, Oberdischingen und Griesingen für die Landtagswahl am 14. März eine relativ hohe Zahl an Briefwählern ab. Wegen der Corona-Pandemie scheuen viele den Weg ins Wahllokal. Dabei tun die Gemeinden alles für einen bestmöglichen Infektionsschutz.
In Öpfingen sind 1735 Bürger aufgerufen, ● ihre Stimme abzugeben – bislang 380 (Stand 16.2.) wollen das postalisch tun. „Das sind jetzt schon doppelt so viele wie bei der Landtagswahl 2016“, sagt Hauptamtsleiter Axel Prosser, der sich federführend um die Organisation der Wahl in Öpfingen kümmert. Man habe die Wahlbenachrichtigungen relativ früh (Ende Januar) versandt, und damit sei auch der jetzt schon starke Rücklauf der Briefwahl-Anträge zu erklären. „Wir rechnen am Ende schon mit rund 500 Briefwählern. Es ist ja noch fast ein Monat Zeit“, so Prosser.
Neu ist diesmal für alle Gemeinden mit mehr als 600 Wahlberechtigten, dass sie einen eigenen Briefwahlbezirk einrichten müssen. „Bei Bundes- und Landtagswahlen lief das bisher immer übers Landratsamt“, meint Axel Prosser. Für die Gemeindeverwaltung bedeutet dies, dass man auch zwei Wahlteams bilden muss: eines für die Briefwahl, das von Rathausmitarbeiterin Kristina Rummel geleitet wird, und eines für die „Urnenwahl“, also für die Stimmen, die im Wahllokal abgegeben werden. Deren Leitung hat Bürgermeister Andreas Braun inne, der auch die Gesamtverantwortung für den Wahlablauf in seiner Gemeinde trägt.
Die beiden Teams umfassen jeweils zehn Wahlhelfer und setzen sich aus Gemeinderäten, -mitarbeitern und Privatpersonen zusammen. Ausgezählt wird am Wahltag ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses (Briefwahlbezirk) beziehungsweise im Kulturraum, der zugleich Wahllokal für die persönliche Stimmabgabe ist. Für die Auszählung der Briefwahl gibt es nur eine Schicht, die um 14 Uhr mit der Zulassungsprüfung der Wahlbriefe beginnt. Die Urnenwahl wird im Dreischichtbetrieb betreut, ab 18 Uhr sind dann alle Helfer im Einsatz.
Nicht zuletzt wegen der Umsetzung der besonderen Hygienevorschriften seien die Vorbereitungen in diesem Jahr mit einem Mehraufwand verbunden, berichtet Prosser. Maskenpflicht, Desinfektionsmittel, Schutzwände, Abstandsgebote – bei alledem orientiere man sich streng an den Vorgaben in Paragraph 10a der Corona-Landesverordnung, betont der Hauptamtsleiter, wobei gerade das mehrstündige Masketragen für die Wahlhelfer schon zu einer Belastung werden könne. „Aber wir bekommen das hin und hoffen, dass die Verordnung bis 14. März nicht noch zweimal geändert wird“, so Prossers Fazit.
LANDTAGSWAHLEN BADENWÜRTTEMBERG 2021
Ganz ähnlich sind die Zahlen und ●
Fakten in Oberdischingen, wenngleich die Briefwahl-Anträge noch nicht ganz die Öpfinger Dimension erreicht haben. Aber das dürfte sich noch ändern. Von den 1564 Wahlberechtigten hatten bis Dienstag 250 Briefwahl beantragt. „Bisher waren es immer um die 400, aber wir haben die Wahlbenachrichtigungen erst vor etwa zwei Wochen versandt. Es geht also grad erst richtig los“, berichtet Hauptamtsleiterin Kerstin Scheible, die alles rund um die Landtagswahl in Oberdischingen organisiert.
Und eine ganze Menge zu tun hat. Zwei Wahlteams – eines für die Brief-, eines für die Urnenwahl – waren zu bilden, wobei sich Kerstin Scheible sehr freut über die große Bereitschaft, trotz der erschwerten Bedingungen durch die CoronaPandemie als Wahlhelfer mitzuwirken. „Niemand, den wir gefragt haben, hat nein gesagt. Hut ab vor allen, die einen Dienst übernehmen“, sagt sie. Für die Auszählung der Briefwähler sind – je nach Rücklauf – fünf bis acht Helfer eingeteilt, fürs Wahllokal im Rathaus sind es rund zehn, die in drei Schichten arbeiten.
„Ich hoffe, dass möglichst viele Bürger die Möglichkeit der Briefwahl nutzen“, sagt Kerstin Scheible zwar. Dennoch werden die, die lieber im Wahllokal ihre Stimme abgeben, und die eingesetzten Wahlhelfer mit allen erdenklichen Mitteln vor einer Infektion geschützt. Nicht nur die Wahlkabinen werden regelmäßig desinfiziert, auch die Kugelschreiber werden nach einmaliger Benutzung ausgetauscht und desinfiziert, ehe sie wieder zum Einsatz kommen. Schutzwände, die sonst in den Rathaus-Büros stehen, werden im Wahllokal aufgebaut. Um einen Begegnungsverkehr der Wähler vor und im Rathaus zu verhindern, werden Ein- und Ausgang getrennt und die Leute im Schleifensystem durchs Haus geleitet. „Und es wird regelmäßig gelüftet“, so Scheible.
Noch unproblematischer dürfte ●
der Infektionsschutz in Griesingen
zu bewältigen sein, wo es nur 799 Wahlberechtigte (darunter 69 Erstwähler) gibt und das Wahllokal in der geräumigen Mehrzweckhalle eingerichtet wird. „Es wird keinen großen Ansturm geben“, ist Bürgermeister Oliver Klumpp überzeugt. „Denn es werden bestimmt mehr Leute als sonst Briefwahl machen.“Bis Wochenmitte gab es schon mehre als 100 Anträge. „Das sind jetzt schon so viele wie bei den vergangenen Wahlen“, sagt Rathaus-Mitarbeiterin Ute Appenzeller, sozusagen Klumpps rechte Hand bei den Wahlvorbereitungen. Die Zahl der Briefwähler dürfte aber noch deutlich steigen, denn die Wahlbenachrichtigungen wurden erst vor Kurzem verschickt.
Für den erstmals einzurichtenden Briefwahlbezirk wurden fürs Erste sechs Wahlhelfer verpflichtet, wobei die Zahl nach Bedarf aufgestockt werden kann. Um die Urnenwahl kümmern sich acht Leute, aufgeteilt in zwei Schichten. „Wir haben einen gewissen Fundus an wahlerfahrenem Personal, auf das wir zuverlässig zurückgreifen können“, sagt Oliver Klumpp. Die Mehrzweckhalle statt dem sonst üblichen Rathaus habe man nicht nur wegen der Geräumigkeit als Wahllokal ausgeräumt, sondern auch wegen der Barrierefreiheit. Die Halle kann mit dem Rollstuhl hürdenfrei durchquert werden. Der Eingang ist über das Foyer geplant, die extra angeschafften Tisch-Wahlkabinen werden in der Halle aufgebaut, der Ausgang ist auf der Rückseite. „Durch die Pandemie ist der Aufwand im Vorfeld deutlich höher als sonst“, sagt der Bürgermeister. „Umso mehr bin ich froh, dass ich Frau Appenzeller habe, die das alles managt.“
In allen drei Gemeinden wird damit gerechnet, dass die Stimmen am 14. März spätestens gegen ausgezählt sind.
19 Uhr