Möglicherweise neue Lecks in der Raumstation ISS
MOSKAU (dpa) - In der Internationalen Raumstation ISS könnte es mehr undichte Stelle geben als zunächst angenommen. An diesem Donnerstag soll ein mögliches drittes Leck untersucht werden. Das geht aus den Funksprüchen der Besatzung mit der Flugleitzentrale hervor, wie die Staatsagentur Tass meldete. Am Mittwoch suchten die Raumfahrer demnach unter einem Rohr nach einem Riss, der dort bereits vermutet wurde. Es gab Hinweise auf mindestens ein weiteres Loch. Die Besatzung wollte die beschädigte Stelle mit einer Folie abkleben. Bei der Suche kam ein spezielles Mikroskop zum Einsatz. Dabei seien „eine Vielzahl von Defekten an der Außenhülle“festgestellt worden. Das Mikroskop war erst in der vergangenen Woche mit einem Raumfrachter vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan zur ISS gebracht worden – neben anderer Ausrüstung und Materialien, um einen im russischen ISS-Modul „Swesda“(Stern) vermuteten Riss abdichten zu können. Der Riss macht den Kosmonauten seit Monaten zu schaffen. Zeitweilig war es zu einem Druckabfall gekommen. Ein anderes Leck war bereits vor einigen Monaten entdeckt und abgedichtet worden. Am Freitag soll demnach diese Suchaktion abgeschlossen werden. Für die nächste Woche sei das Flicken der undichten Stellen geplant, heißt es in den Funksprüchen. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos betonte zuletzt, die Lecks stellten keine Gefahr dar. Auf der ISS halten sich derzeit zwei Russen, vier Amerikaner und ein Japaner auf.