Frühlingsblüher stehen für die Öffnung am 1. März bereit
In Baden-Württemberg dürfen ab kommender Woche Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenläden ihre Türen für Kundschaft wieder öffnen
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REGION - Der Frühling steht vor der Tür und damit auch die Hochsaison für die Gartenmärkte. Primeln, Osterglocken und Hornfeilchen blühen in den Gewächshäusern, ab Montag, 1. März, dürfen die Märkte in Baden-Württemberg wieder öffnen. Bislang gibt es aber keine Verordnung der Landesregierung, die regelt, was mit Baumärkten ist, die ein Gartensortiment führen.
Bei der Firma Linzmeier ist die Entscheidung schon gefallen. Am Mittwochnachmittag ist für Linzmeier-Standortleiter Stefan Rupp klar: Der Markt öffnet in Teilen am Montag. „Wir machen das nach bestem Wissen und Gewissen“, sagt er. Die Frühjahrsblüher sind bestellt und Ware wartet seit Wochen darauf, verkauft zu werden. Ein Wermutstropfen für die Mitarbeiter von Linzmeier: Im Gegensatz zu Bayern öffnen in Baden-Württemberg die Baumärkte vorerst nicht und Kunden
können hier weiterhin nur die Möglichkeiten von Click und Collect nutzen. Doch Rupp ist optimistisch, dass sich das in nicht allzu ferner Zukunft ändern wird.
Aber, so bestätigt Tobias Huber von der Stadt Ehingen, die Verordnung, die die Öffnung beziehungsweise Schließung des Einzelhandels regelt, ist von der Landesregierung noch nicht aktualisiert worden. Heißt im Klartext: Das Ordnungsamt weiß noch nicht, wie es sich ab Montag zu verhalten hat, wenn Baumärkte in Teilen öffnen. Denn bisher war nur von Gartenmärkten die Rede, die mit Blumen verderbliche Ware verkaufen.
Auch aus diesem Grund sind die Mitarbeiter des Toom-Baumarktes am Mittwoch noch zurückhaltend. Sie haben von ihren Vorgesetzten noch keine Info bekommen, wie es ab Montag weitergehen wird. Doch auch hier muss die Entscheidung zeitnah fallen, um für eine mögliche Teilöffnung alles vorbereiten zu können.
Bei den Gärtnereien und Blumenläden ist dagegen die Erleichterung zu spüren. „Das war jetzt kurz vor zwölf“sagt Ulrike Wiedmann, die sich über die Öffnung ihres Blumenladens Blatt&Blüte in Ehingen für den Kundenverkehr sehr freut. Mehrere Monate erlitt sie, wie viele andere geschlossene Geschäfte, enorme Einbußen. Nicht einmal die Möglichkeit durch das Abholservice Click&Collect Einnahmen zu erzielen, habe dabei einen gravierenden Unterschied gemacht: „Die Einnahmen waren nicht so glänzend, daher hoffe ich, dass es jetzt wieder bergauf geht.“Auch wenn sich die Geschäftsführerin über den erneuten Neuanfang freut, befürchtet sie, dass sich das Kaufverhalten bei den Kunden drastisch verändert haben könnte. Dass der Start auf den 1. März fällt, kommt den Blumengeschäften gelegen: „Ich hoffe, dass die Menschen das Bedürfnis haben werden, sich den Frühling ins Haus zu holen.“Um ihren Kunden dann auch eine größere Vielfalt bieten zu können, werden diese Woche noch die letzten Vorbereitungen getroffen.
Auch Jutta Haimerl, Mitinhaberin des Geschäfts Blumen Haimerl in Allmendingen, steckt mitten in den Vorbereitungen, um ihren Kunden, die sie nun auch im Geschäft begrüßen darf, ein größeres Angebot bieten zu können. Bisher habe sie zwar auch alles gehabt, aber in kleinerem Maße, so Haimerl. „Gerade für die Anpflanzung im Freien und die Frühlingsblüher wird jetzt mehr angeschafft. Es war jetzt höchste Zeit, dass sich etwas tut.“Aus finanzieller Sicht war auch für Jutta Haimerl der Abholservice Click&Collect „nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“. Auch wenn sie bereits weniger bestellt habe, sei immer etwas übriggeblieben, das in den Mülleimer wandern musste.
„Das Frühjahr kommt ja jetzt erst. Daher ist es für uns sehr wichtig, dass es ab dem 1. März auch wieder losgehen kann“, sagt Nicole Stöferle von der Gärtnerei Stöferle in Dellmensingen und freut sich auf ihre Kunden. Somit können die Mitarbeiter Primeln, Vergissmeinnicht und Hornveilchen aus der Eigenproduktion persönlich an ihre Kunden verkaufen: „Bei uns möchte jeder Kunde sein Pflänzchen selber raussuchen. Das ist ihnen ganz arg wichtig.“