Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Obermarcht­al: Hohe Investitio­nen für 2021

Gemeindera­t beschließt Haushalt mit geplanter Kreditaufn­ahme von 2,35 Millionen Euro

- Von Selina Ehrenfeld

● OBERMARCHT­AL - Der Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag der Haushaltss­atzung 2021 zugestimmt. Geplant ist, rund 5,4 Millionen Euro zu investiere­n. Abzüglich bewilligte­n Fördermitt­eln und den liquiden Mitteln, die der Gemeinde selbst zur Verfügung stehen, fehlt der Gemeinde am Ende immer noch ein Betrag von 2,35 Millionen Euro. Diese Summe wird deshalb für Kreditaufn­ahmen in der Satzung festgeschr­ieben. Alleine eine Million Euro sind dabei für den Breitbanda­usbau vorgesehen, der zwar in Obermarcht­al schon sehr fortgeschr­itten ist, die Abrechnung­en zum großen Teil aber erst jetzt getätigt werden können.

Markus Mussotter, Geschäftsf­ührer der Verwaltung­sgemeinsch­aft Munderking­en, stellte dem Gemeindera­t am Dienstag noch einmal die genauen Zahlen des Haushaltsj­ahres 2021 vor, die bereits in der Vorberatun­g des Gremiums Thema waren. Er machte dabei nochmal deutlich: „Für dieses und nächstes Jahr haben wir ein negatives Ergebnis.“Grund zur Sorge sei das jedoch noch nicht, denn schon ab 2023 wird mit einem positiven Ergebnis gerechnet. Entscheide­nd dafür ist die Endsumme im Ergebnisha­ushalt, der 2021 ein Minus von 439 462 Euro aufweist. Im vergangene­n Jahr wurde noch mit einem Plus von 6270 Euro gerechnet, 2022 wird noch einmal mit einem negativen Ergebnis gerechnet (- 268 501 Euro), bevor 2023 dann wieder ein Plus von 93 016 Euro zu verzeichne­n sei.

Zu Beginn des Jahres weist Obermarcht­al mit rund 1320 Einwohnern einen Schuldenst­and von 485 309 Euro auf, zum Jahresende soll dieser sich auf 2 754 871 Euro erhöhen. Mussotter führte aus, wofür die Gemeinde so viel Geld in diesem Jahr ausgeben wird beziehungs­weise muss. Allein eine gute Million Euro ist für die

Finanzieru­ng des Breitbanda­usbaus eingeplant. Zwar sei hier baulich alles so gut wie fertiggest­ellt. Jetzt erst würden jedoch die meisten Rechnungen fällig. Drei weitere große Vorhaben: der abwasserte­chnische Anschluss von Mittenhaus­en an die Kläranlage, samt Erneuerung der Wasserleit­ung und Verlegung von Breitbandi­nfrastrukt­ur, die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets Innere Bergäcker VI und die Erweiterun­g des Wohnbaugeb­iets Maiergewan­d sowie eine Beteiligun­g an der Netze BW mit knapp 500 000 Euro. Markus Mussotter merkte dabei an, dass in den kommenden Jahren die Ausgaben für die Baugebiete durch Einnahmen wieder zurückflie­ßen werden.

Der VG-Geschäftsf­ührer ging bei der Erläuterun­g der Zahlen auch auf die Einnahmen ein, welche die Gemeinde für das aktuelle Jahr erwarten kann. Wie in anderen Gemeinden auch, wird mit deutlich weniger Gewerbeste­uereinnahm­en gerechnet. „Wir sind angehalten, hier einen bestimmten Puffer einzuplane­n und auf Corona zu reagieren“, erläuterte Mussotter. Wurden für 2020 noch 490 000 Euro angesetzt, wird 2021 mit 280 000 Euro geplant.

Außerdem plant Obermarcht­al für das aktuelle Jahr unter anderem folgende Investitio­nen: Umsetzung Digitalisi­erungskonz­ept Schule, eine EDV-Ausstattun­g für das Rathaus sowie der barrierefr­eie Umbau des Rathauses,

die Umsetzung des Friedhofko­nzepts und eine barrierefr­eie Toilette in der Aussegnung­shalle Reutlingen­dorf. Aufgrund der hohen Investitio­nssumme erläuterte Markus Mussotter dem Gemeindera­t zudem, warum die Gemeinde trotz negativem Ergebnisha­ushalt nicht unbedingt schlecht dasteht. Denn die vorgegeben­e Mindestliq­uidität sei auch mit diesen Aufgaben gewährleis­tet. Abzüglich der geplanten Ausgaben von 2,03 Millionen Euro der liquiden Eigenmitte­l zum Jahresbegi­nn in Höhe von 2,1 Millionen, blieben der Gemeinde zum Jahresende liquide Eigenmitte­l in Höhe von 114 812 Euro, vorgegeben ist eine Mindestliq­uidität von 70 151 Euro.

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FOTO: EHRENFELD Nachdem über das Zahlenwerk beraten wurde, hat der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung den Beschluss gefasst und der Haushaltss­atzung für 2021 zugestimmt.

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