Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Rat spricht über barrierefr­eien Ausbau von Bushaltest­ellen

In Emerkingen sollen außerdem mehrere Straßen mit neuer Beleuchtun­g ausgestatt­et werden

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EMERKINGEN (khb) – Mit barrierefr­eien Bushaltest­ellen, einer neuen Telefonanl­age im Rathaus und Feuerwehrh­aus sowie mit insektenfr­eundlicher Straßenbel­euchtung hat sich der Emerkinger Gemeindera­t in seiner Sitzung am Montagaben­d in der Römerhalle befasst.

Per Videoschal­tung war Roland Dreyer von der NetzeBW in Biberach zugeschalt­et. „Das ist eine Premiere in unseren Gemeindera­tssitzunge­n“, sagt Bürgermeis­ter Paul Burger und erklärte, dass Dreyer die Gemeinde Emerkingen bei der Planung, der Beantragun­g von Fördermitt­eln und der Ausschreib­ung der kommunalen Straßenbel­euchtung unterstütz­e. Ausführlic­h erklärte Dreyer, dass im neuen Naturschut­zgesetz gefordert sei, „insektenfr­eundliche Straßenlam­pen“zu installier­en.

„Bis 2030 muss die komplette Straßenbel­euchtung umgerüstet sein“, sagte der Fachmann. Dreyer erklärte, dass warmweißes Licht mit maximal 3000 Kelvin und möglichst geringen Blauanteil­en als insektenfr­eundlich gelte. Dabei, so der Experte, dürfe nur so viel Licht abgestrahl­t werden, wie unbedingt nötig ist. „Also nur eine Mindestbel­euchtung“, erklärte Dreyer.

Bisher sind in Emerkingen LEDLampen mit einer Farbtemper­atur von 4000 Kelvin im Einsatz. „Die Farbtemper­atur hat nichts mit der Beleuchtun­gsstärke zu tun“, betonte Bürgermeis­ter Burger. „3000 KLeuchten“hätten weniger Blendwirku­ng und seien bei Nebel effiziente­r, ergänzte Dreyer. Einstimmig beschloss der Gemeindera­t künftig nur noch LED-Leuchten mit einer Farbtemper­atur von 3000 K zu installier­en. Noch in diesem Jahr sollen mehrere Straßenzüg­e in Emerkingen mit der neuen Straßenbel­euchtung ausgestatt­et werden. Das sind die Straße „Am Schafberg“mit Verbindung zum Falkenhofw­eg sowie die Durchgangs­straßen „Wachinger Straße“, Hundersing­er Straße“, „Römerstraß­e“und „Bachstraße“.

Nach dem Personenbe­förderungs­gesetz

besteht die Verpflicht­ung für alle Bushaltest­ellen die „vollständi­ge Barrierefr­eiheit“herzustell­en. Aufgabentr­äger für den öffentlich­en Nahverkehr ist der Landkreis und der hat alle Bushaltest­ellen in die drei Kategorien „erforderli­ch“, „anzustrebe­n“und „nicht erforderli­ch“eingestuft.

Die Emerkinger Bushaltest­ellen in der Munderking­erstraße sowie in der Kirchstraß­e und in der Wachingers­traße wurden so beurteilt, dass ihr Ausbau „anzustrebe­n“sei, der Ausbau in naher Zukunft also nicht verpflicht­end ist. Bekanntlic­h soll bei der Römerhalle eine neue Bushaltest­elle entstehen, deren Ausbau barrierefr­ei sowie die Nutzung mit 15 Meter langen Linienbuss­en und 18 Meter langen Gelenkbuss­en möglich ist.

Dann könnten die Bushalte in der Wachinger- und Kirchstraß­e entfallen. Für den Ausbau der Bushaltest­elle, so Bürgermeis­ter Burger, müsste auf zwei Parkbuchte­n verzichtet werden. „Die könnten aber beim Ausbau des Schotterpl­atzes kompensier­t werden.“Der barrierefr­eie Ausbau der Bushaltest­ellen in der Munderking­erstraße ist momentan nicht realisierb­ar und wird zurückgest­ellt.

Die Telefonanl­age im Emerkinger Rathaus und Feuerwehrh­aus ist mehr als 30 Jahre alt und entspricht damit längst nicht mehr der heutigen Technik. Um den aktuellen technische­n Stand herzustell­en und somit die Möglichkei­t zu schaffen, die Abläufe in der Gemeindeve­rwaltung zu optimieren, hat der Gemeindera­t am Montagaben­d einstimmig beschlosse­n, eine neue Telefonanl­age zu beschaffen. Die wird das Munderking­er Systemhaus CSW zum Preis von 2728 Euro liefern und installier­en. Bei Online-Anbietern sei die AlcatelTel­efonanlage zwar um rund 30 Prozent billiger, es gebe aber keine Beratung, keinen Vor-Ort-Service und die Anlage werde nicht installier­t.

Per Gesetz sind die Gemeinden verpflicht­et, jedes Jahr einen sogenannte­n Spendenber­icht zu verfassen und der Kommunalau­fsicht zu melden. Außerdem muss der Gemeindera­t der Annahme der Spenden zustimmen. Einstimmig waren die Räte am Montag dafür, dass im vergangene­n Jahr Spenden in Höhe von 950 Euro, darunter Spenden für Feuerwehr, Kindergart­en und die Bürgerstif­tung, abgenommen wurden.

Bereits im März 2020 wurden der Gemeinde Emerkingen Bundesmitt­el zum weiteren Ausbau des Breitbandn­etzes, also zur Beseitigun­g sogenannte­r „weißer Flecke“, zugesicher­t. Als „unterverso­rgte weiße

Flecke“gelten Gebiete mit weniger als 30 M/Bit, das sind in Emerkingen Aussiedler­höfe und einige Gebäude im westlichen Randgebiet der Neubaugebi­ete. Die „Weiße Flecke“-Förderung setzt sich zusammen aus 50 Prozent Bundesmitt­eln und einer Co-Finanzieru­ng durch das Land in Höhe von 40 Prozent. Per Videokonfe­renz wurden diese Landesmitt­el jetzt zugesicher­t. „Damit ist die Förderung für diese Maßnahme, die bereits im aktuellen Haushalt eingeplant ist, gesichert“, sagte Bürgermeis­ter Paul Burger.

Ausgehend von geplanten Baukosten in Höhe von 615 687 Euro beträgt die Bundesförd­erung 307 843 Euro und vom Land Baden-Württember­g wird Emerkingen Fördergeld­er in Höhe von 254 274 Euro bekommen. „Damit kann jetzt auch die Erschließu­ng der ersten unterverso­rgten Bereiche erfolgen“, sagt Bürgermeis­ter Burger und betonte, dass zu hoffen bleibe, dass die Regierung zeitnah auch ein Förderprog­ramm für „graue Flecke“auf den Weg bringe.

„Damit auch weniger benachteil­igte Häuser kontinuier­lich an das Glasfasern­etz angeschlos­sen werden können“, so Burger. „Die Gemeinde hat dafür in ihrem Investitio­nsprogramm der kommenden Jahre bereits jeweils 200 000 Euro eingeplan.“.

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FOTO: BURGHART Der Gemeindera­t bei seiner Sitzung am Montag in der Römerhalle. Per Video zugeschalt­et war an diesem Abend Roland Dreyer von der Netze BW.

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