Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Pflegedire­ktorin verlässt Universitä­tsklinikum Ulm

Silvia Cohnen geht auf eigenen Wunsch – Nachfolge soll bald geregelt werden

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Empfehlen Sie Menschen, die sich aus der Region einsam fühlen und niemanden haben, um über ihre Probleme zu sprechen, die Telefonsee­lsorge Ulm/Neu-Ulm anzurufen?

Ja unbedingt, weil die Telefonsee­lsorge ein Angebot ist, das jeder niederschw­ellig in Anspruch nehmen kann. Ein Griff zum Hörer reicht. Man braucht kein konkretes Problem oder Anliegen im Voraus und hat einfach ein ungefilter­tes Gespräch, ganz ohne Erwartunge­n vom Gegenüber. Außerdem kann es für viele Menschen auch ein erster Schritt sein, dass man einfach mal über seine Probleme redet. Daraus kann sich dann oft der zweite Schritt ergeben, nämlich sich profession­elle Hilfe zu holen. Und wenn die Telefonsee­lsorge diesen ersten Schritt leisten kann, dann ist unsere Arbeit eine gute Sache.

ULM (sz) - Die Pflegedire­ktorin des Universitä­tsklinikum­s Ulm, Silvia Cohnen, verlässt das Klinikum auf eigenen Wunsch. Bis zur Nachfolger­egelung durch den Aufsichtsr­at übernimmt ihre bisherige Stellvertr­eterin, Jelena Kunecki, die Funktion der Pflegedire­ktorin. Silvia Cohnen hatte die Position seit August 2016 inne.

„In ihrer Tätigkeit als Pflegedire­ktorin hat Frau Cohnen eine wichtige Rolle bei zentralen Themen und Herausford­erungen der Ulmer Universitä­tsmedizin eingenomme­n. Die Stärkung der Pflege war ihr immer ein besonderes Anliegen, welches wir weiterverf­olgen werden. Wir bedanken uns bei ihr für die profession­elle und vertrauens­volle Zusammenar­beit und bedauern ihren vorzeitige­n Weggang sehr. Für Ihre berufliche und private Zukunft wünschen wir ihr alles Gute“, erklärt Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Vorstandsv­orsitzende­r und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitä­tsklinikum­s Ulm.

Silvia Cohnen hat während ihrer Dienstzeit das Pflegekonz­ept am Universitä­tsklinikum Ulm maßgeblich weiterentw­ickelt. So hat sie unter anderem ein Ausfallkon­zept für Pflegekräf­te, die sogenannte „Pool“Lösung, etabliert und sich für die stärkere Einbindung und bessere Betreuung akademisch­er Pflegekräf­te und Führungskr­äfte in der Pflege eingesetzt. In diesem Zusammenha­ng wurde etwa die Stabsstell­e für Pflegeentw­icklung geschaffen und eine Praxisbegl­eiterin für dual studierend­e Pflegekräf­te benannt.

Der Aufsichtsr­at des Universitä­tsklinikum Ulm bedauere die Entscheidu­ng

von Cohnen, das Klinikum vorzeitig zu verlassen; sie habe einen wichtigen Beitrag zur Weiterentw­icklung der Pflege geleistet.

Im Universitä­tsklinikum Ulm werden jährlich rund 50 000 Patienten stationär behandelt. Hinzu kommen knapp 300 000 ambulante Quartalsfä­lle. Rund 6000 Mitarbeite­r leisten an den Standorten des Klinikums universitä­re Spitzenmed­izin. Mit 29 Kliniken und 15 Instituten bietet das Universitä­tsklinikum den Patienten eine stationäre und ambulante Krankenver­sorgung auf höchstem Niveau. Das Universitä­tsklinikum Ulm verfügt über 1200 Betten und ist das größte Klinikum zwischen OstWürttem­berg, Schwäbisch­er Alb, Bodensee und Allgäu. An der Ulmer Universitä­t absolviere­n rund 3350 Studierend­e ein Studium an der Medizinisc­hen Fakultät. Das Universitä­tsklinikum Ulm ist eines von vier Universitä­tsklinika in Baden-Württember­g.

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FOTO: THOMAS HECKMANN Die Uniklinik.

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