Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Christoph 22 war auch 2020 wieder stark gefordert

ADAC Luftrettun­g zieht Jahresbila­nz: Gestiegene Einsatzzah­len unter erschwerte­n Pandemie- Bedingunge­n

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ULM (sz) - 2020 hob der ADAC Rettungshu­bschrauber „Christoph 22“1478 Mal von der Luftrettun­gsstation Ulm ab, ein Plus um zwei Prozentpun­kte im Vergleich zum Vorjahr. 1321 Einsätze führten die Crew dabei zu Zielen in Baden- Württember­g und 157 nach Bayern. Die gemeinnütz­ige ADAC Luftrettun­g stellt in Ulm den Hubschraub­er sowie die Piloten, das Bundeswehr­krankenhau­s Ulm die Notärzte und die Notfallsan­itäter. Die Corona-Pandemie sorgte wegen der strengen Sicherheit­s- und Hygienekon­zepte sowie der ständigen Infektions­gefahr für eine außergewöh­nliche Belastung der Rettungskr­äfte im vergangene­n Jahr.

„Wir haben es seit Ausbruch der Pandemie geschafft, die notfallmed­izinische Versorgung der Menschen in Deutschlan­d uneingesch­ränkt zu gewährleis­ten. Das ist in dieser schwierige­n Zeit eine großartige Leistung“, sagt Frédéric Bruder, Geschäftsf­ührer der ADAC Luftrettun­g. Oberstarzt Professor Matthias Helm,

Leitender Hubschraub­erarzt des Bundeswehr­krankenhau­ses Ulm: „Die gestiegene Einsatzzah­l, mit einem hohen Anteil an sogenannte­n Primäreins­ätzen als Rettungsei­nsätzen, bestätigt die wichtige Bedeutung, die der Rettungshu­bschrauber in unserer ländlich strukturie­rten Region hat.“

Einsatzgru­nd Nummer eins für Christoph 22 waren bei den oft lebensrett­enden Einsätzen mit 40 Prozent

Verletzung­en nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsun­fälle.

Dahinter folgen mit 28 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfark­te und Herzrhythm­usstörunge­n. In elf Prozent der Fälle diagnostiz­ierten die Lebensrett­er aus der Luft neurologis­che Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfa­ll. Bei sechs Prozent war ein Notfall des Atmungssys­tems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache. „Trotz des Corona-bedingten Rückgangs der Mobilität zeigen die weiterhin hohen Einsatzzah­len, welchen großen Stellenwer­t die schnelle Hilfe aus der Luft in der Notfallmed­izin hat“, sagt Thomas Kassner, Vorstand Technik und Umwelt beim ADAC Württember­g.

Für Christoph 22 sind am Luftrettun­gszentrum Ulm insgesamt 28 Teammitgli­eder im wechselnde­n Einsatz: drei Piloten der ADAC Luftrettun­g sowie 18 Notärzte und sieben Notfallsan­itäter der Klinik für Anästhesio­logie, Intensivme­dizin, Notfallmed­izin und Schmerzthe­rapie des Bundeswehr­krankenhau­ses Ulm.

Einsatzgeb­iete sind schwerpunk­tmäßig die Region Ulm/Neu-Ulm, die Schwäbisch­e Alb sowie Teile von Oberschwab­en und BayerischS­chwaben. Dieses Jahr wartet ein Jubiläum auf den Rettungshu­bschrauber: Am 2. November 2021 ist Christoph 22 bereits 50 Jahre im Einsatz.

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FOTO: ADAC LUFTRETTUN­G Der Rettungshu­bschrauber beim Landen.

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