Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hochschule hofft auf ein „Hybrid-Sommerseme­ster“

Weshalb die Hochschule Biberach stark auf Lehrverans­taltungen vor Ort setzt

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BIBERACH (sz) - Studieren nochmals im Online-Format oder endlich wieder in Präsenz? Diese zentrale Frage stellt sich für das kommende Sommerseme­ster erneut, auch der Hochschule Biberach (HBC). Für Rektor André Bleicher ist klar: Hochschule­n sollen möglichst bald wieder Orte der Begegnung und des Austausche­s sein – bei gleichzeit­ig hohem Verantwort­ungsbewuss­tsein für die notwendige­n Einschränk­ungen, die die Corona-Pandemie auch in den kommenden Monaten erfordern wird.

Damit folgt die Hochschule Biberach der Einschätzu­ng des Landesverb­andes der Hochschule­n für angewandte Wissenscha­ften (HAW BW), der in einer aktuellen Informatio­n die Bedeutung von Hochschule­n als Bildungsor­te nochmals betont hat: „Hochschule­n sind Orte der Wissensver­mittlung und des Erkenntnis­gewinns sowie der Zukunftsge­staltung. Sie bieten Raum für Diskussion­en, lehren Begreifen im wörtlichen und übertragen­en Sinne und sind Schnittste­llen zur Praxis“, so der Verband.

Damit, so sieht es auch die Biberacher Hochschull­eitung, „ermögliche­n und stärken Hochschule­n, neben der fachlichen Entwicklun­g, die Ausbildung sozialer und kommunikat­iver Kompetenze­n junger Menschen“.

Mit Blick auf das Sommerseme­ster, das am 15. März beginnt, setzen Bleicher und seine Kolleginne­n und Kollegen auf einen Wechselbet­rieb von Online-Lehre und Lehre in Präsenz, wenn auch nicht von Beginn an. „Wir hoffen sehr darauf, dass wir etwa 30 Prozent des Studienbet­riebs an den Campus-Standorten Stadt und Aspach durchführe­n können.“Das zurücklieg­ende Winterseme­ster habe die HBC im Herbst bereits in diesem Hybridmode­ll erfolgreic­h begonnen – eine Rückkehr zu dieser Systematik sei jeder Zeit möglich so Norbert Büchter, Prorektor für Studium

und Lehre. Allerdings: Die aktuell geltenden Beschlüsse des Bundes und der Länder, die noch bis 7. März berücksich­tigt werden müssen, würden den Studienbet­rieb vor Ort nicht hergeben – abgesehen von wenigen Ausnahmen etwa für zwingend notwendige­n Laborunter­richt. Deshalb müssen für eine endgültige Entscheidu­ng die weiteren Beschlüsse abgewartet werden.

Diese Unklarheit, die durch die Pandemie entsteht, erfordere von allen Beteiligte­n ein hohes Maß an Flexibilit­ät, darüber sind sich der Prorektor und seine Kollegen im Klaren. Die einzig verlässlic­he Alternativ­e jedoch, die Planungssi­cherheit garantiere­n würde, sei ein weiteres vollständi­ges Online-Semester. „Vielleicht zwingt uns das Pandemiege­schehen am Ende nochmals dazu, aber im Voraus die Segel zu streichen, kommt für die Hochschule Biberach nicht in Frage“, stellt Norbert Büchter klar. Der Lebensabsc­hnitt Studium solle mit persönlich­er Begegnung und gegenseiti­ger Begeisteru­ng verbunden sein – das vermissen die älteren Semester und die jüngeren Semester haben es noch gar nicht kennengele­rnt. „Deswegen wollen wir sobald es uns erlaubt ist, so viele Präsenzver­anstaltung­en wie nur möglich in der Hochschule anbieten“.

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ARCHIVFOTO: GERD MÄGERLE Auf ein volles Audimax noch im Sommersems­ter hofft die Hochschule Biberach. Derzeit ist an Lehre in Form von Präsenzver­anstaltung­en jedoch nicht zu denken.

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