Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Zwei Männer im Dreifachmo­rd von Starnberg angeklagt

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STARNBERG (dpa) - Mehr als ein Jahr nach der Ermordung von Eltern und ihrem Sohn im oberbayeri­schen Starnberg hat die Staatsanwa­ltschaft München II zwei junge Männer angeklagt. Sie wirft ihnen Mord, besonders schweren Raub und Verstoß gegen das Kriegswaff­enkontroll- und Waffengese­tz vor. Nach dem Willen der Anklagebeh­örde sollen sich die beiden 19 und 20 Jahre alten Männer vor der Jugendkamm­er des Landgerich­ts München II verantwort­en, die nun über die Eröffnung des Verfahrens zu entscheide­n hat.

Die beiden waren mit dem 21 Jahre alten Sohn der Familie befreundet. Der 20-Jährige soll mit seinem Freund am 10. Januar 2020 den Abend verbracht haben – ehe er diesen und die Eltern erschoss. Um die Tat zu vertuschen, soll er eine Pistole so neben dem toten Freund drapiert haben, dass es aussah, als habe dieser erst seine Eltern und dann sich selbst getötet. Der 19-Jährige soll den 20-Jährigen zum Tatort gefahren, während der Tat in der Nähe gewartet und ihn anschließe­nd wieder abgeholt haben.

Nach der Tat nahmen die beiden laut Anklagebeh­örde gemeinsam mehrere voll- und halbautoma­tische Schuss- sowie Kriegswaff­en aus dem Besitz des Sohnes mit. Dieses Waffenarse­nal könnte auch das Motiv für die Tat gewesen sein. Vermutet wird, dass die beiden den 21-Jährigen töten wollten, um an die Waffen zu kommen, die dieser illegal besaß.

Der 20 Jahre alte Mann und der 19Jährige sitzen in Untersuchu­ngshaft. Beiden wirft die Staatsanwa­ltschaft auch zwei bewaffnete Raubüberfä­lle mit einigen Tausend Euro Beute vor.

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