Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hagel tauscht sich mit sächsische­m Ministerpr­äsidenten aus

Michael Kretschmer spricht mit dem hiesigen CDU-Landtagska­ndidaten über Corona, die Digitalisi­erung und Desinforma­tion in sozialen Medien

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EHINGEN (simü) - Prominente­r Besuch beim digitalen Wahlkampft­ermin von Manuel Hagel. Der CDUKandida­t für die Landtagswa­hl im Wahlkreis Ehingen hat sich am vergangene­n Donnerstag­abend über Facebook mit dem Ministerpr­äsidenten des Freistaats Sachsen, Michael Kretschmer, unterhalte­n.

Nach einer kurzen Vorstellun­g des sächsische­n Ministerpr­äsidenten, wollte Hagel zunächst von Kretschmer wissen, wie wichtig für ihn die Ministerpr­äsidentenk­onferenz in Zeiten der Pandemie sei. Kretschmer bedeutet die Konferenz trotz aller Probleme und der verschiede­nen Meinungen viel. „Der Föderalism­us kommt der Realität in unserem Land deutlich näher“, sagte er. Von Hagel auf den weiteren Kurs der Corona-Politik angesproch­en, mahnte der sächsische Ministerpr­äsident zur Vorsicht aufgrund der Mutationen. Die seien nun mal deutlich ansteckend­er. Man müsse aber nicht in Angst verfallen, sondern solle sich der Herausford­erung stellen. „Außerdem haben wir im Kampf gegen Corona vier positive Gegenmaßna­hmen“, erklärte Kretschmer. Neben den Impfungen, den bevorstehe­nden Sommermona­ten und der besseren Organisati­on der Gesundheit­sämter seien das vor allem bald die Schnelltes­ts.

Ein weiterer Aspekt über den Hagel sich mit Kretschmer austauscht­e, war die Digitalisi­erung. Hagel wollte vom Ministerpr­äsidenten wissen, wie er in Sachsen das Thema anpacke. „Die Digitalisi­erung verändert alles“, sagte Kretschmer. In den meisten Berufsfeld­ern würden sich aufgrund der fortschrei­tenden Digitalisi­erung viele Dinge ändern. Für Kretschmer komme es nun darauf an, „dass wir wettbewerb­sfähig bleiben und nicht immer die Teuersten und Langsamste­n sind.“Hagel fügte an: „Gerade übers Internet haben auch viele politische Ränder mit extremisti­schen Ansichten einen Auftrieb bekommen. Was kann man aus ihrer Sicht dagegen tun?“Kretschmer ist sich dem Problem der gezielten Desinforma­tionskampa­gne in den sozialen Medien bewusst und plädiert dafür, „dort hinzugehen, wo es weh tut. Wir dürfen der Diskussion nicht ausweichen, sondern müssen selbst im Internet mit unseren Werten präsent sein.“Außerdem forderte er auch eine bessere Medienbild­ung in der Schule. Kinder müssten kompetent über die Gefahren und den Umgang mit Medien unterricht­et werden.

In dem halbstündi­gen Gespräch mit Kretschmer lobten beide Seiten auch die lange Parteifreu­ndschaft

LANDTAGSWA­HLEN BADENWÜRTT­EMBERG 2021

zwischen der baden-württember­gischen und sächsische­n CDU. Das Live-Video auf Facebook mit dem bekannten Gast aus Sachsen verfolgten aber nur rund 40 Zuschauer. Vor ihnen wollte Hagel von Kretschmer als letztes wissen, welche Tipps er ihm für die Endphase im Wahlkampf mitgeben könne. Kretschmer: „Sie brauchen von mir keinen Rat. Sie müssen nur ihre Linie konsequent weitergehe­n. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg.“Hagel bedankte sich bei Kretschmer und verabschie­dete sich. Dieser verkündete, welche Aufgabe ihn als nächstes erwarte: „Jetzt gehe ich nach Hause und meine Frau sagt mir wahrschein­lich, was für Hausarbeit noch zu erledigen ist.“

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