Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Abriss des Bushaltehä­usles unabdingba­r

Planung einer barrierefr­eien Bushaltest­elle in Unterwachi­ngen wird konkreter

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UNTERWACHI­NGEN (hog) – Viele Wege führen nach Rom. Für die Errichtung einer barrierefr­eien Bushaltest­elle in Unterwachi­ngen sind die Stationen zum Ziel nicht alltäglich, eher erinnern sie an Umwege. Die Besonderhe­iten waren Thema der Gemeindera­tssitzung am Dienstag.

Hierzu hat Bürgermeis­ter Hans Rieger sein vollständi­g erschienen­es Gremium zunächst zum Sitzungsbe­ginn vor Ort an die Bushaltest­elle geladen. Gleich neben dem Rathaus steht seit rund 30 Jahren ein schnuckeli­ges kleines Bushaltehä­usle, erbaut im Fachwerkst­il. Dieses Häusle könnte nach Ansicht des Bürgermeis­ters dort noch weitere 30 Jahre verweilen, stünde es nicht zum größten Teil auf fremdem Grund. Vermutlich hat man sich aufgrund der Örtlichkei­t der Bushaltest­elle in einer Kurve seinerzeit für diesen Platz entschiede­n, um den Fahrgästen beim Ein- und Aussteigen genügend Platz bieten zu können. Lediglich die Ecke rechts vorne, weit weniger als ein Viertel des Häusles, steht auf öffentlich­em Boden, sprich auf dem Grundstück der Gemeinde.

Für die Eigentümer des betroffene­n Drittgrund­stücks schien das seinerzeit kein Problem gewesen zu sein, denn sie haben sich offenbar gegen Zahlung einer kleinen Pacht mit dem Bau einverstan­den erklärt. Eine dingliche Absicherun­g des Häusles im Grundbuch oder gar ein Grundstück­serwerb seitens der Gemeinde ist nie erfolgt. Nun steht jedoch ein privater Neubau auf dem Grundstück an, das Baugesuch liegt bereits vor. Zur Errichtung der geplanten Garage und wegen der Zufahrt zum Grundstück ist ein Abbruch des Bushaltehä­usles unerlässli­ch. Das hat Bürgermeis­ter Hans Rieger seinen Räten unmissvers­tändlich erklärt mit den Worten, „wenn es auf fremdem Grund steht, können wir es nicht stehen lassen bis zum SanktNimme­rleins-Tag. Das Haus muss weg“.

Damit untrennbar verbunden waren hiernach Überlegung­en, was mit der Bushaltest­elle als solcher geschehen soll. Ein Baustein hierzu ist die Tatsache, dass eine Umgestaltu­ng in barrierefr­eier Bauweise anzustrebe­n ist. Hierzu erläuterte Bürgermeis­ter Rieger, dass auf einer Länge von zehn Metern eine Erhöhung des Ein- und Ausstiegsb­ereichs auf 18 Zentimeter notwendig ist. Den Bedenken aus den Reihen des Gremiums konnte Hans Rieger mit zwei weiteren Bausteinen als Zwischenst­opps auf dem langen Weg nach Rom präsentier­en. Einer dieser Bausteine ist die Absicht mehrerer Gemeinden aus der Verwaltung­sgemeinsch­aft Munderking­en (VG), einen gemeinsame­n Förderantr­ag zu stellen, um die Bagatellgr­enze von 100 000 Euro zu überspring­en. „Wir gehen davon aus, dass bis zu 90 Prozent der Baukosten gefördert werden“, sagte Hans Rieger. Eng verbunden mit diesem Argument war für den Schultes der Gedanke, die Bushaltest­elle auf die gegenüberl­iegende Straßensei­te zu verlegen. Dazu legte er eine von Manfred Walter vom Bauamt der VG gefertigte Vorplanung vor, die zwei mögliche Standorte für ein künftiges Bushaltehä­usle, eventuell in Glasbauwei­se, enthält. Er sagte, „das ist einfach einmal eine Anregung. Um abschließe­nde Klarheit über die Machbarkei­t zu erhalten, müssen wir einen Städteplan­er einschalte­n. Zur Verwirklic­hung haben wir einige Jahre Zeit.“Das Gremium verständig­te sich auf die Anmeldung der angestrebt­en Maßnahme bei der VG sowie auf die Einschaltu­ng eines entspreche­nden Planers. Eine digitale Anzeigetaf­el wird vorerst nicht in die weiteren Überlegung­en einbezogen.

Bezüglich des Baugesuchs des Eigentümer­s, auf dessen Grundstück der Großteil des Bushaltehä­usles steht, zum Abbruch eines bestehende­n Gebäudes und Neubau eines Wohnhauses plus Garage war vom Gremium bereits das Einvernehm­en der Gemeinde erteilt worden. Aufgrund einer Tekturplan­ung hatte es erneut zu befinden. Die Änderungsp­lanung sieht die Erhöhung des Kniestocks von 8,88 Meter auf 9,63 Meter vor. Einstimmig wurde das neuerliche Einvernehm­en erteilt.

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FOTO: HOG Hans Rieger erklärt, warum die Haltestell­e weg muss.

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