Die Hochburg bleibt stabil
Die Zeiten, in denen ein CDUKandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen im Wahlkreis 65 Ehingen geholt hat, sind längst vorbei. Dennoch kann sich der Wahlkreis 65 immer noch als CDU-Hochburg bezeichnen. Denn entgegen des Landestrends hat es Manuel Hagel wieder geschafft, landesweit die meisten Stimmen für die CDU zu holen. Mit Hagel, seit 2016 im Landtag von Baden-Württemberg, hat der Wahlkreis 65 einen starken, emsigen und gut vernetzten Mann wieder ins Stuttgarter Parlament geschickt, der im Land aufgrund seines starken Ergebnisses die totale CDUAusnahme ist und bleibt. Die Wählerinnen und Wähler des Wahlkreises haben so Hagels Arbeit der vergangenen fünf Jahre honoriert, nur marginal hat Hagel am Sonntagabend in seinem Wahlkreis Stimmen verloren. 24 125 Menschen haben ihr Kreuz hinter Hagel gemacht und ihm so das Direktmandat gesichert. Das wird dem CDUPolitiker trotz des desaströsen Ergebnisses des Landes-CDU zumindest Rückenwind aus der Heimat geben, auch wenn an diesem Wahltag Hagel als Landes-Generalsekretär und die CDU wenig Grund für Feierlaune hatten. Sein größter Herausforderer, der Grünen-Kandidat Robert Jungwirth, hat trotz des Sieges von Hagel ein sehr beachtliches Ergebnis in einem traditionell tiefschwarzen Wahlkreis geholt. 29,48 Prozent der Wählerinnen und Wähler (19 789 Stimmen) haben sich für Jungwirth entschieden, der konnte das Ergebnis seines Parteikollegen vor fünf Jahren, Frieder Bohnacker, um rund zwei Prozentpunkte steigern. Somit hat auch bei dieser Wahl der grüne Grundtrend im Land auch ein wenig Einfluss auf den hiesigen Wahlkreis gehabt. Ordentlich eingebüßt hat die AfD mit ihrem Spitzenkandidaten Eugen Ciresa. 10,14 Prozent konnte die umstrittene Partei im Wahlkreis 65 holen, vor fünf Jahren bekam Daniel Rottmann noch 15,9 Prozent, was ihm damals den Einzug in den Landtag bescherte.