In allen Aspekten unterlegen
Basketball, BBL: Ulm verliert beim Kellerkind Vechta – Spielverlauf gibt Trainer Jaka Lakovic Rätsel auf
ULM/VECHTA (gioe/aw) - Die Tabellensituation ist im Sport eben nicht immer aussagekräftig, das haben die Bundesliga-Basketballer von Ratiopharm Ulm am Samstag wieder einmal erfahren müssen. Da trafen sie auf den zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzten Rasta Vechta und kassierten beim 77:92 eine so deutliche Niederlage, dass man von einem klaren Leistungsunterschied sprechen musste. Und zwar andersherum: Kellerkind Vechta war dem Play-off-Kandidaten deutlich überlegen. Das musste auch Ulms Trainer Jaka Lakovic einsehen: „Vechta war heute in allen Aspekten die bessere Mannschaft.“Mehr noch, seine eigene Mannschaft war dem 42Jährigen Lakovic an diesem Abend ein Rätsel: „Die Leistung und den Einsatz meiner Mannschaft kann ich heute nur schwer einordnen.“
War es letztlich ein Problem der Einstellung gegen den vermeintlich unterlegenen Gegner? Dem widersprach Ulms Andreas Obst im Interview mit Magentasport: „Den Gegner haben wir schon ernst genommen, aber wir sind nicht mit der nötigen Energie aufs Feld gekommen.“Trotz des Ergebnisses fand er aber, dass er und sein Team ein „sehr gutes“Spiel gemacht haben.
Mit diesem Maßstab hat Vechta ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, insbesondere in den mittleren beiden Vierteln. Der erste Durchgang hatte sich noch ausgeglichen gestaltet, mit kleinen punktetechnischen Vorteilen aufseiten der Gäste aus Ulm, aber dann übernahm Vechta das Ruder. Lediglich elf Punkte ließ die Mannschaft von Trainer Thomas Päch im zweiten Viertel zu, ein extrem schwacher Wert für die Ulmer, die sich auch im weiteren Spielverlauf
schwertaten, mit dem Einsatz und Willen ihrer Gastgeber klarzukommen. Denen wiederum gelang scheinbar alles. Zum Ende des dritten Viertels brachte Jannes Hundt den Ball mit der Sirene zum Viertelende im Korb unter – mit einem Wurf aus der eigenen Hälfte.
Vechta zeigte am Samstag eine geschlossenere Teamleistung. Sechs Spieler punkteten zweistellig, mit 24 Assists fabrizierte die Mannschaft fast doppelt so viele wie Ulm (13). Bei den Gästen stemmte sich zwar Troy Caupain gegen die drohende Niederlage – er avancierte mit 22 Punkten zum Topscorer der Partie – sonst blieb Ratiopharm Ulm aber blass. Dylan Osetkowski und Neuzugang Cameron Clark waren okay bei den Rebounds (fünf und sechs), aber offensiv keine Faktoren.
Bester Werfer von Vechta war der ehemalige Ulmer Edgar Sosa (20 Punkte), der vor der Partie Nettigkeiten mit seinem ehemaligen Kollegen Per Günther austauschte. Im Spiel war es dann vorbei mit den Nettigkeiten und Andreas Obst blieb nichts anderes übrig, als das anzuerkennen: „Hut ab vor Vechta.“
Hasbargen mit 17 Punkten
Dies galt auch für die Leistung von Tim Hasbargen, in den vergangenen beiden Jahren Leistungsträger und Kapitän beim ProA-Klub Team Ehingen Urspring. Hasbaren war mit 17 Punkten hinter Sosa zweitbester Werfer – und das bei einer Trefferquote von 100 Prozent.
Beste Ulmer Werfer: Caupain (22 Punkte), Obst (11), Osetkowski (8), Günther (7).