Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Dem Sturm getrotzt

Fußball, Regionalli­ga: Mit Sieg gegen die Mainzer Reserve setzen die Ulmer ihre Serie fort

- Von Gideon Ötinger

ULM - Manchmal müssen Fußballer nicht nur gegen ihre Gegner ankämpfen, sondern auch gegen die Natur. Davon zeugen manche tierischen Auftritte in der Bundesliga (Sepp Maier jagt eine Ente) oder Gewalten wie sintflutar­tiger Regen (Spielabbru­ch in Nürnberg 2008). Der SSV Ulm 1846 Fußball hatte es am Samstag im Donaustadi­on mit garstigen Windböen zu tun, die dem Ball in der Partie der Regionalli­ga Südwest gegen Mainz 05 II ein tückisches Eigenleben verpasste. Geschadet hat es den Spatzen nicht. Mit 3:1 (1:0) gewannen sie und bauten damit ihre Serie von Spielen ohne Niederlage auf acht aus.

Ulm hatte deshalb am Samstag doppelten Grund zur Freude. Mit dem Sieg bleibt das Team von Trainer Holger Bachthaler im Auftsiegsr­ennen dran an den oberen Plätzen und obendrein feierte Niclas Heimann seine Rückkehr im SSV-Tor. Der 30-Jährige war im Sommer zu den Spatzen gekommen und erkämpfte sich den Stammplatz im Tor, verletzte sich aber im September schwer an der Schulter und fiel deshalb einige Monate lang aus. Ulm reagierte auf dem Transferma­rkt und verpflicht­ete Maximilian Reule, der fortan das Ulmer Tor hütete – obwohl mit Christian Ortag noch ein dritter starker Keeper im SSV-Kader steht. Auf ihn setzt Bachthaler aber nicht mehr. Heimanns Rückkehr kommt zur rechten Zeit, wenn die Saison in wenigen Wochen in die heiße Phase geht. Denn Reules Leistungen hatten zuletzt geschwankt. Nun könnte auf der Position wieder Stabilität einkehren.

Gegen Mainz war Heimann kaum gefordert, am Gegentor zum 3:1 durch Stephan Fürstner in der 65. Minute traf ihn keine Schuld. Dieser Treffer war der kleine Schönheits­fehler der Spatzen am Samstag, den Rest des Spiels hatten sie dominiert und trotz kleinerer Fehler insbesonde­re im Passspiel verdient gewonnen. „Ich glaube, dass wir insgesamt ein gutes Spiel gemacht haben“, sagte Holger Bachthaler. „Wir haben noch die ein oder andere gute Umschaltsi­tuation gehabt, wo wir noch ein Tor mehr erzielen hätten können, von daher geht der Sieg in Ordnung.“Tobias Rühle äußerte sich ähnlich: „Wir haben es heute abgezockt gespielt, hätten aber die Situatione­n noch besser ausspielen können.“Obwohl das Team wieder einmal ein paar gute Chancen ausließ, zeigte es sich im Vergleich zu anderen Auftritten der jüngsten Vergangenh­eit effiziente­r. Rühle hatte sein Team schon in der 13. Minute in Front gebracht, nach rund einer halben Stunde erhöhte Mainz für einige Minuten den Druck und hatte zwei gute Gelegenhei­ten, die Thomas Geyer und Heimann in großer Not vereiteln mussten. Vom Druck der Gegner blieb in Hälfte zwei, in der Ulm wegen einer muskulären Verletzung auf Johannes Reichert verzichten musste, aber nicht viel übrig. Nicolas Jann (53.) und Marcel Schmidts (58.) lieferten die frühe Vorentsche­idung.

SSV Ulm 1846 Fußball – FSV Mainz 05 II 3:1 (1:0). Ulm: Heimann Schmidts, Geyer, Reichert (45. Heilig), Kehl (58. Rinaldi) - Sapina, Jann, Rochelt (84. Beck), Coban (84. Higl), Heußer, Jann - Rühle (74. Gabriele).

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FOTO: HORST HÖRGER Fußball-Regionalli­ga SSV Ulm 1846 gegen den FSV Mainz 05 II. Marcel Schmidts schreit die geballte Freude hinaus nach seinem Treffer zum 3:0 für die Spatzen.

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