So geht es dem Wald im südlichen Kreisgebiet
Borkenkäfer-Problem wird kleiner – Eschentriebssterben macht große Sorgen
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EHINGEN - Dem Wald im südlichen Alb-Donau-Kreis geht es nach dem strengen Winter gut. Das sagt Manfred Jakob, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Alb-Donau-Ulm, die sich um die Privatwälder im südlichen Alb-Donau-Kreis und der Stadt Ulm kümmert.
„Stabile, naturnahe Wälder und ihre nachhaltige Bewirtschaftung schützen das Klima, sichern die Biodiversität und sind der wichtigste Erholungsort der Deutschen. Sie liefern den klimafreundlichen Rohstoff Holz und sichern Arbeit und Einkommen“, heißt es aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Extremer Wassermangel und massiver Borkenkäferbefall sowie Stürme und Waldbrände hätten jedoch in den vergangenen Jahren zu großen Schäden in den deutschen Wäldern geführt.
Die anhaltende Trockenheit seit dem Jahr 2018 habe auf 285 000 Hektar so große Schäden hinterlassen, dass sie wiederbewaldet werden müssen. „Gleichzeitig haben die Kalamitäten seit Herbst 2017 bei Nadelstammund Industrieholz einen deutlichen Rückgang der Holzpreise zur Folge. Die Märkte sind von einem kaum noch absetzbaren Überangebot geprägt. Damit steht die heimische Forst- und Holzwirtschaft vor immensen Herausforderungen“, heißt es weiter. Angesichts dieser Entwicklungen sei es gleichzeitig von zentraler Bedeutung, Wälder insgesamt langfristig auf den Klimawandel einzustellen.
Für Manfred Jakob war der harte Winter ein Segen. „Durch die lange anhaltenden niedrigen Temperaturen werden wir nicht so viele Borkenkäfer haben“, sagt Jakob, der sich zudem darüber freut, dass er und seine rund 240 Mitglieder sich über einen steigenden Holzpreis freuen können. „Vor allem der Fichtenpreis orientiert sich wieder Richtung 80 Euro. Das sind gute Prognosen“, sagt Jakob.
Durch den vielen Schnee und die Niederschläge in den vergangenen Monaten sei laut Jakob auch die seit Jahren anhaltende Trockenheit in den Wälder etwas zurückgegangen. „In den unteren Schichten des Bodens fehlt aber weiterhin Wasser“, sagt Jakob, den derzeit vor allem das Eschentriebsterben umtreibt. „Das ist ein großes Problem. Wir müssen davon ausgehen, dass uns bis zu 80 Prozent der Eschen sterben werden“, so Jakob.
Um in den Genuss der bundesweiten Nachhaltigkeitsprämie für Waldbesitzer zu kommen (hier werden einmalig 100 Euro pro Hektar ausbezahlt), sei eine Mitgliedschaft in der Forstbetriebsgemeinschaft Alb-Donau-Ulm (FBG) optimal. „So können wir den Wald auch zertifizieren und unsere Mitglieder kommen in den Genuss der Prämie“, sagt Jakob. Denn die FBG würde die Antragsstellung für ihre Mitglieder übernehmen.
Mehr über die FBG
gibt es im
Internet unter www.fbg-alb-donau-ulm.de.