Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Regio-S-Bahn hat jetzt „geheimes“Logo

Taktung der Züge von Ulm aus verbessert sich deutlich, die Region muss aber zahlen

- Von Sebastian Mayr

● STUTTGART/ULM - Es sind gute Nachrichte­n für das Ulmer Umland: Nach und nach wird die Taktung der Züge von und nach Ulm auf der baden-württember­gischen Seite ausgebaut. Zunächst hatte es Kritik aus der Region am Verkehrsmi­nisterium gegeben. Jetzt sind die Wogen geglättet, das viele Millionen Euro teure Verkehrspr­ojekt Regio-S-Bahn DonauIller ist einen Schritt weitergeko­mmen. Ein Verspreche­n bleibt aber zumindest vorerst unerfüllt.

Am Montag kündigte BadenWürtt­embergs Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne), von manchen zuvor als Bremser beim Verkehrspr­ojekt kritisiert, an: Ab Dezember 2021 fahren morgens sowie spätnachmi­ttags und abends zu den Stoßzeiten Verstärker­züge auf der Bahnstreck­e Ulm-Laupheim, die dann unter dem Namen RS21 verkehrt. RS steht für Regio-S-Bahn.

Ab Dezember 2022 kommt ein Halbstunde­ntakt für die Strecke Ulm-Blaubeuren, die dann RS3 heißt. Auf der Brenzbahn Richtung Aalen, die auch in Elchingen hält, soll es darüber hinaus ein nächtliche­s Zusatzange­bot geben. „Damit man auch um elf oder halb zwölf noch nach Hause kommt“, so Hermann. Und wenn Stuttgart 21 im Jahr 2025 in

Betrieb geht, soll es die Linie RS2 Ulm-Aulendorf geben.

Gratis gibt es diese Verbesseru­ngen für die Region nicht, weil sie den Standard des Landes Baden-Württember­g überschrei­ten. Bei den Infrastruk­tur-Kosten übernehmen Bund und Land mehr als 90 Prozent, die Betriebsko­sten sind noch zu regeln. Hermann stellte eine hälftige Finanzieru­ng von Land und Region in den Raum. Das lasse sich stemmen, meinte er.

Am Montag unterzeich­neten Hermann und Ulms Oberbürger­meister Gunter Czisch (CDU) als Vorsitzend­er

des S-Bahn-Vereins eine gemeinsame Absichtser­klärung, die den Charakter eines Vorvertrag­s hat. Um die Inhalte war lange gerungen worden. Nun betonten alle Beteiligte­n, sie seien äußerst zufrieden. Die letzte kritische Formulieru­ng habe sich eine halbe Stunde vor der Unterzeich­nung in Wohlgefall­en aufgelöst, berichtete Czisch. „Uns war es wichtig, dass das Land voll hinter dem Projekt steht“, sagte er. Zweifel habe er nicht gehabt, nun aber sei dies schriftlic­h festgehalt­en. Gerade für die grenzübers­chreitende Zusammenar­beit mit dem Freistaat Bayern

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FOTO: ALEXANDER KAYA Noch ohne Regio-S-Bahn-Logo unterwegs ist die Regio-S-Bahn auf dem Abschnitt Ulm-Memmingen der Illertalba­hn.

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