Veränderungen auf Verbandsebene
EHINGEN (aw) - Gastredner bei der Hauptversammlung der Ehinger Schiedsrichtergruppe war Stephan Gerster, stellvertretender Obmann des Verbandsschiedsrichterausschusses (VSRA) des Württembergischen Fußballverbandes (WFV). Gerster gab einen Überblick über die Entwicklung des Schiedsrichterwesens in Württemberg und informierte über personelle Veränderungen auf Verbandsebene.
Wie bei der SRG Ehingen, die Gerster als „sehr aktive Gruppe“bezeichnete, stehe auch an der Spitze des VSRA ein Wechsel an: VSRA-Obmann Giuseppe Palilla (Spaichingen) wird sich laut
Gerster bei der Hauptversammlung im Mai nach neun Jahren nicht mehr zur Wahl stellen, auch WFV-Verbandslehrwart Horst
Ebel (Tuttlingen) höre auf. Was die
Zahl der Schiedsrichter im Verbandsgebiet angeht, ist ein Rückgang in den vergangenen Jahren zu verzeichnen: von 6300 am 31. Dezember 2017 auf 6065 Ende 2020; damit setzte sich eine schon Jahre zuvor eingesetzte Entwicklung (Ende 2010 gab es württembergweit 6854 Unparteiische) im Großen und Ganzen fort. „Wir hoffen, dass wir die Trendumkehr mal schaffen“, sagte Gerster. Positiv sei gewesen, dass 2019 mehr neue Schiedsrichter ausgebildet worden seien, als Abgänge zu verzeichnen gewesen waren, doch 2020 wurde durch Corona zum „Problemjahr“.
Ob aufgrund der anhaltenden Pandemie die Schiedsrichter in der Saison 2020/21 noch einmal gefordert sein werden, vermochte auch Stephan Gerster nicht zu sagen. Er klang eher skeptisch. „Der 9. Mai wurde ja als Deadline zur Wiederaufnahme für den Spielbetrieb gesetzt. Wenn man aber die Tendenz verfolgt, die Politik hört und auf den Kalender schaut, wird es schwierig“, so Gerster. Ob der Ball noch einmal rolle in dieser Saison, sei aber nicht entschieden.
Weitere Themen, die den VSRA in den vergangenen Jahren beschäftigen, waren die Aktion „Danke Schiri“, mit der 2018 und 2019 Schiedsrichter in den drei Kategorien Frauen, Männer U50 und Ü50 ausgezeichnet wurden (2020 entfiel die Veranstaltung wegen Corona) und das Thema „Gewalt gegen Schiedsrichter“, zu dem Wissenschaftlerin Dr. Thaya Vester von der Universität Tübingen in Zusammenarbeit mit dem WFV auch eine Studie erstellte. „Wir hoffen, dass wir von Gewalt weitgehend verschont bleiben“, sagte Gerster. Der stellvertretende VSRA-Obmann sprach auch die geplante Strukturveränderung im WFV an, wonach die Zahl der Bezirke verringert werden soll, aber nicht die der Schiedsrichtergruppen. „Alle 39 Gruppen bleiben erhalten, egal welches Modell beim Verbandstag beschlossen wird.“Sollte sich die Mehrheit der Delegierten am Verbandstag für das favorisiertes Modell 1-4-12 (eine Verbandsliga, vier Landesligen, zwölf Bezirksligen) aussprechen, würde dies für die SRG Ehingen die Folge haben, dass sie dann dem heutigen Bezirk Donau/Iller zugerechnet werden würde.