Fleißige Hände putzen Liebfrauenkirche
Katholische Christen wollen sich aktiv in der Gemeinde einbringen
Marktstraße/Spitalgasse,
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EHINGEN - Großputz ist jedes Jahr in der Liebfrauenkirche in Ehingen angesagt. Zehn Kirchenmitglieder haben sich spontan bei Messner Emanuel Mates gemeldet, um dabei mitzuhelfen. Die ganze Kirche sprichwörtlich von oben bis unten wollten sie blitzblank putzen.
„Ich bin gern in der Kirche und darum putze ich sie auch, wenn es nötig ist“, sagte eine Frau. Sie hatte sich mit einem Teleskopstaubwedel ausgerüstet und staubte im Altarraum die Fenster und alles ab, was man mit der Leiter nicht mehr erreichen konnte.
Es staubte ordentlich von oben nach unten, vor Weihnachten hatte man es das letzte Mal gemacht und so hatte sich einiges angesammelt. Eine andere Frau putzte die gedrechselten Rahmen der Seitenbilder im Chorraum, ganz vorsichtig mit einem nur leicht feuchten Tuch war sie am Werk. „Nass darf das nicht sein, das würde sonst dem Holz schaden“. Der Messner wollte den Kirchenputz der Liebfrauenkirche in einem Tag durchziehen, doch die Frauen waren sich einig, „Das reicht nicht, ein paar Tage brauchen wir schon“, meinten sie.
Moni Kinzelmann, die auch Messnerin in der Kirche in Nasgenstadt ist, hatte sich die alte Kommunionbank vorgenommen, und säuberte sie sorgfältig Holz für Holz. Bis zum zweiten vatikanischen Konzil empfingen hier die Gläubigen die Kommunion, heute dient sie als Abgrenzung des Chorraums. „Die Beichtstühle sind fertig ebenso die Emporen“, freute sich Mates, als er die fleißigen Helfer zu einer Kaffeepause rief. „Anschließend stauben wir dann die Seitenaltäre ab“, kündigte er an. Er selbst hatte sich die Sakristei und die liturgischen Geräte vorgenommen. „Das ist Chefsache“, scherzte ein Mann aus Dettingen. Er lobte die Einteilung der Hilfskräfte. „Wir sind ein wunderbares Team“, meinte er. Zusammen mit seiner Frau hatte er die Kirchenbänke gereinigt. Er saugte die Polster von beiden Seiten, sie wischte die Bänke. „Da sammelt sich so einiges an“, fanden die beiden. „Das Holz ist in gutem Zustand, die Bänke wurden vor 30 Jahren saniert, aber die Polster dürften erneuert werden“, fand das Ehepaar aus Dettingen, die sich mit der Liebfrauenkirche verwachsen fühlen.
Alexander Rothenbacher nutzte den Lockdown seines Lokals, um beim Kirchenputz zu helfen, er hat sich den Orgelraum vorgenommen, den Boden und die Bänke dort geputzt. Jeder Eimer Wasser musste in der Sakristei geholt werden. Zum Schluss soll nun der ganze Kirchenraum noch gesaugt und dann feucht gewischt werden, so dass zu Ostern alles wieder in neuem Glanz erstrahlt auch wenn am Ende dort kein Gottesdienst stattfinden darf . „Wir machen das ehrenamtlich für die Mutter Gottes“, erklärten die Helfer nach ihrer Motivation befragt.