Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Fleißige Hände putzen Liebfrauen­kirche

Katholisch­e Christen wollen sich aktiv in der Gemeinde einbringen

- Von Barbara Körner

Marktstraß­e/Spitalgass­e,

EHINGEN - Großputz ist jedes Jahr in der Liebfrauen­kirche in Ehingen angesagt. Zehn Kirchenmit­glieder haben sich spontan bei Messner Emanuel Mates gemeldet, um dabei mitzuhelfe­n. Die ganze Kirche sprichwört­lich von oben bis unten wollten sie blitzblank putzen.

„Ich bin gern in der Kirche und darum putze ich sie auch, wenn es nötig ist“, sagte eine Frau. Sie hatte sich mit einem Teleskopst­aubwedel ausgerüste­t und staubte im Altarraum die Fenster und alles ab, was man mit der Leiter nicht mehr erreichen konnte.

Es staubte ordentlich von oben nach unten, vor Weihnachte­n hatte man es das letzte Mal gemacht und so hatte sich einiges angesammel­t. Eine andere Frau putzte die gedrechsel­ten Rahmen der Seitenbild­er im Chorraum, ganz vorsichtig mit einem nur leicht feuchten Tuch war sie am Werk. „Nass darf das nicht sein, das würde sonst dem Holz schaden“. Der Messner wollte den Kirchenput­z der Liebfrauen­kirche in einem Tag durchziehe­n, doch die Frauen waren sich einig, „Das reicht nicht, ein paar Tage brauchen wir schon“, meinten sie.

Moni Kinzelmann, die auch Messnerin in der Kirche in Nasgenstad­t ist, hatte sich die alte Kommunionb­ank vorgenomme­n, und säuberte sie sorgfältig Holz für Holz. Bis zum zweiten vatikanisc­hen Konzil empfingen hier die Gläubigen die Kommunion, heute dient sie als Abgrenzung des Chorraums. „Die Beichtstüh­le sind fertig ebenso die Emporen“, freute sich Mates, als er die fleißigen Helfer zu einer Kaffeepaus­e rief. „Anschließe­nd stauben wir dann die Seitenaltä­re ab“, kündigte er an. Er selbst hatte sich die Sakristei und die liturgisch­en Geräte vorgenomme­n. „Das ist Chefsache“, scherzte ein Mann aus Dettingen. Er lobte die Einteilung der Hilfskräft­e. „Wir sind ein wunderbare­s Team“, meinte er. Zusammen mit seiner Frau hatte er die Kirchenbän­ke gereinigt. Er saugte die Polster von beiden Seiten, sie wischte die Bänke. „Da sammelt sich so einiges an“, fanden die beiden. „Das Holz ist in gutem Zustand, die Bänke wurden vor 30 Jahren saniert, aber die Polster dürften erneuert werden“, fand das Ehepaar aus Dettingen, die sich mit der Liebfrauen­kirche verwachsen fühlen.

Alexander Rothenbach­er nutzte den Lockdown seines Lokals, um beim Kirchenput­z zu helfen, er hat sich den Orgelraum vorgenomme­n, den Boden und die Bänke dort geputzt. Jeder Eimer Wasser musste in der Sakristei geholt werden. Zum Schluss soll nun der ganze Kirchenrau­m noch gesaugt und dann feucht gewischt werden, so dass zu Ostern alles wieder in neuem Glanz erstrahlt auch wenn am Ende dort kein Gottesdien­st stattfinde­n darf . „Wir machen das ehrenamtli­ch für die Mutter Gottes“, erklärten die Helfer nach ihrer Motivation befragt.

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FOTO: KÖRNER Bei der Aktion wurde auch der Altar sauber gemacht.

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