Nach Zirkusbrand: Männer dürfen in Hotel bleiben
Leonardo-Hotel verlängert Angebot für Familie in Not
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ULM - Drei junge Männer, die bei einem Brand in einem Zirkus-Lager in Weidenstetten ihre Wohnwagen und ihren gesamten Besitz verloren hatten, dürfen weiter im Ulmer Leonardo-Hotel im Dichterviertel wohnen. „Da sich die Situation noch nicht geändert hat, habe ich unser Angebot erneuert und die drei größeren Kinder können auch diese Woche bei uns weiter wohnen. Kostenlos natürlich“, berichtet Hotelmanagerin Nadja Knizewski. Sie schildert auch, wie es zu dem Hilfsangebot für die Zirkusfamilie Brumbach kam.
Daniel Peiser, der im LeonardoHotel als Manager für die Gastronomie zuständig ist, wohne in einem Nachbarort von Weidenstetten. Er habe berichtet, dass es gebrannt hat und der Zirkus dort schon über ein Jahr festsitze. Peiser habe gefragt, ob das Hotel helfen könne. „In der momentanen Situation konnten wir uns vorstellen, dass dieses Unglück die Familie besonders hart trifft, und beschlossen, spontan zu helfen“, erzählt Knizewski. „Da die Familie durch den Brand ihr Obdach verloren hat, war uns klar, dass eine Unterkunft am wichtigsten sein würde und boten an, vorerst über das Wochenende die Kinder aufzunehmen.“
Die Kinder, das sind drei junge Männer im Alter von 18, 19 und 21 Jahren. Ihre Wohnwagen waren ausgebrannt und wurden komplett zerstört. Einer der drei war nachts aufgewacht, hatte den Brand am Freitagmorgen bemerkt und die anderen beiden geweckt. Ein Löschversuch der Zirkusfamilie
scheiterte, weil das Wasser im Schlauch gefroren war. Die Feuerwehr konnte die Flammen löschen, doch am Ende waren drei Wohnwagen komplett und zwei weitere teilweise zerstört. Die Schadenshöhe schätzt die Polizei auf 15 000 Euro.
Doch wie konnte es zu dem Feuer im Zirkus-Lager kommen? Zur Ursache des Brandes kann die Polizei nach Auskunft der Sprecherin noch keine Angaben machen, dafür sei es zu früh. Die Kriminaltechnik ermittle. Wann das Ergebnis vorliege, sei noch unklar.
Die 20-köpfige Zirkusfamilie Brumbach betreibt die Zirkusse Melody und Zomania. Im November 2019 hatte sie in Weidenstetten ihr Lager aufgeschlagen. Wegen der CoronaPandemie sitzt sie seitdem dort fest.
Für das Management des Ulmer Leonardo-Hotels war gleich klar, dass und wie der Familie geholfen werden sollte: „Als selbst von der CoronaKrise hart getroffene Branche können wir uns vorstellen, wie hart es sein muss, ohne Einnahmen auszukommen. Solidarisch zu sein, war eine Herzensangelegenheit“, so Managerin Knizewski. So habe man der Zirkusfamilie ein wenig Luft verschaffen können und hoffe, dass sie bald wieder ein Zuhause für die ganze Familie habe. 3234353
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