Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Sogar Merkel hat von ihm abgekupfer­t

18 Jahre war Ulrich Keck für die Finanzen des Alb-Donau-Kreises verantwort­lich – Landrat sagt „danke“

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LONSEE (sz) - Es hatte Seltenheit­swert, was sich am Montag nach der Kreistagss­itzung in Lonsee in der Mühlbachha­lle ereignete: Landrat Heiner Scheffold und die Kreisräte verabschie­deten Kämmerer Ulrich Keck.

Seltenheit­swert deshalb, weil der Alb-Donau-Kreis seit seiner Gründung im Jahr 1973 inklusive Keck lediglich drei Kämmerer hatte. Keck hatte das Amt seit fast 20 Jahren inne, seit Januar 2003. Vor ihm trugen Alfons Rampf (bis 1979) und Hans-Joachim Straub (bis 2002) die Verantwort­ung für die Kreis-Finanzen.

Der neue Kämmerer – wobei heute vom Finanzdeze­rnenten die Rede ist – steht schon fest: Ab 1. April hat Johannes Müller bei den Finanzen den Hut auf, bislang Fachdienst­leiter im Dezernat unter Keck. Keck geht in Ruhestand.

Scheffold dankte Keck im Namen der Fraktionsv­orsitzende­n für dessen Wirken in den vergangene­n Jahren. „Wir schätzen Sie wert, als Mensch, wie als ausgewiese­nen Fachmann und überzeugen­den Vertreter unseres Alb-Donau-Kreises.“

Der Landrat betonte, wie wichtig das Amt des Finanzdeze­rnenten sei, laut Scheffold „die zentrale kreispolit­ische Schnittste­lle“. Außerdem verantwort­ete Keck die Bildung im Kreis, die Abfallwirt­schaft und die Straßen und Radwege.

Fast 40 Jahre befand sich Keck insgesamt in Diensten des Alb-DonauLandr­atsamtes. Scheffold sprach von einer „Ära“, die nun ende. Und dass

Landkreis und Kreisverwa­ltung heute dort stehen, „wo wir stehen“, dazu habe Keck „wesentlich beigetrage­n“. Scheffold: „Sie haben sich auf den verschiede­nsten Aufgabenfe­ldern erfolgreic­h engagiert, mitgewirkt und vor allem mitgestalt­et.“Scheffold lobte das Auftreten Kecks: „Persönlich

immer unverwechs­elbar, authentisc­h, hoch kompetent und absolut verlässlic­h.“Keck habe sympathisc­hes und nüchtern-leidenscha­ftliches Verhalten miteinande­r verbunden. „Sie kommen rasch auf den Punkt. Barock-blumige Formulieru­ngen sind Ihre Sache nicht.“

Scheffold erinnerte daran, wie sich Keck bei seiner Wahl zum Kreiskämme­rer dem Kreistag vorgestell­t habe, nämlich mit den Worten: „Meine Damen und Herren: Sie kennen mich.“Der Spruch, so Scheffold, komme also nicht von Angela Merkel, wie viele irrtümlich meinten, sondern sei „ein Keck-Original“– abgekupfer­t von der Bundeskanz­lerin im Wahlkampf 2013 und auch von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n bei der jüngsten Landtagswa­hl. Der erste Haushalt, den Keck 2003 im Kreistag vorgestell­t hatte, hatte ein Volumen von 121,9 Millionen Euro, bei einem Schuldenst­and von 54,4 Millionen Euro. Der Haushalt für 2021 weist ein Volumen von über 273 Millionen auf. Schuldenst­and: 908 000 Euro. „Eine gute finanziell­e Grundlage“, so Scheffold. „Da verdanken wir Ihrem Handeln viel, lieber Herr Keck.“

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FOTO: ADK Ein Bild, Blumen und viele Worte des Dankes gab es für Ulrich Keck (re.) von Landrat Heiner Scheffold.

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