Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Griesingen muss neue Schulden machen

Haushalt 2021: Umfangreic­he Investitio­nen stehen an – Pro-Kopf-Verschuldu­ng steigt

- Von Barbara Körner

GRIESINGEN - Den Haushaltsp­lan und die dazugehöri­ge Satzung 2021 hat der Gemeindera­t Griesingen zusammen mit Bürgermeis­ter Oliver Klumpp und dem Kämmerer der Verwaltung­sgemeinsch­aft, HansMartin Mayer, schon in der Februarsit­zung beraten (wir berichtete­n). Jetzt lag die gebundene Fassung vor, zu der Mayer nochmals die Eckpunkte herausstel­lte. Umfangreic­he Maßnahmen wie die Sanierung der Panoramast­raße mit Erneuerung der Wasserleit­ungen und des Kanals, die Erschließu­ng des Baugebiete­s Steigäcker V sowie der nötige Grunderwer­b dazu, der Breitbanda­usbau und die Beteiligun­g an der Kläranlage Öpfingen stehen dieses Jahr an.

Im Haushalt 2021 sind dafür 1,84 Millionen Euro eingeplant. Dazu kommen die Einrichtun­g der barrierefr­eien Bushaltest­ellen sowie die Neuanlage eines Urnengemei­nschaftsgr­abes. Für die Erweiterun­g der Kläranlage Öpfingen entfallen auf Griesingen insgesamt 1,5 Millionen Euro, Für das Jahr 2021 sind davon 375 000 Euro eingeplant. Ein Zuwendungs­bescheid kam im Oktober 2020 in Höhe von 352 000 Euro.

Der Bedarf an Geldmittel­n für alle geplanten Investitio­nen übersteigt die liquiden Mittel der Gemeinde bei weitem. Daher ist eine Kreditaufn­ahme von einer Millionen Euro vorgesehen. Zudem rechnet die Gemeinde bedingt durch die Corona-Pandemie mit einem Rückgang bei der Einkommens­teuer und Gewerbeste­uer sowie mit geringeren Schlüsselz­uweisung vom Land. „Aber die Gemeinde wird auch werthaltig­er, weil die Auszahlung­en für Investitio­nen weitaus höher sind als die Aufwendung­en für Abschreibu­ngen. Die liquiden Mittel reduzieren sich um 202 000 Euro auf 124 000 Euro“, sagen Mayer und Klumpp in ihrer Schlussbet­rachtung zum Haushalt 2021.

Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng steigt zum 31. Dezember 2021 von derzeit 97 Euro auf voraussich­tlich 1007 Euro und wird sich bis Ende 2024 nochmals auf 1261 Euro erhöhen.

Die Sanierung der Panoramast­raße mit Erneuerung der Wasserleit­ung, des Kanals, der Straßenbel­euchtung, und der FFTB-Infrastruk­tur wird mit 789 000 Euro kalkuliert. Zuschüsse werden in Höhe von 100 000 Euro erwartet, ein Bescheid steht noch aus. Erwin Schmid von der Firma ES Tiefbaupla­nung Mittelbibe­rach ist vom Gemeindera­t mit der Planung der Tiefbaumaß­nahmen der Sanierungs­maßnahmen dort beauftragt. Durch das Projekt sollen außerdem Teilbereic­he der Höhenstraß­e bis zur Alten Landstraße und der Straße Kapellenbe­rg bis zum Steigäcker mit saniert werden.

Schmid hat sorgfältig Baugrund und Leitungen untersucht, die um die 50 Jahre und älter sind und seine Ergebnisse dem Gemeindera­t im Detail vorgestell­t. „Die Sanierung auf 600 Meter mit den Kanälen kann die Gemeinde in einem nicht stemmen“, sagte er. Er hat einen Plan über drei Abschnitte vorgeschla­gen, wobei eine Abstimmung mit den Medienträg­ern für Gas, Strom und Breitband nötig ist. Derzeit ist der erste Bauabschni­tt von Westen bis zu Einmündung Hangstraße für 2021/22 geplant.

Der Bebauungsp­lan für das Baugebiet Steigäcker V ist beim Büro Künster in Arbeit. Die Firma ES Tiefbaupla­nung ist mit der Erschließu­ngsplanung und Planung von Straßenbau, Kanalisati­on und Wasservers­orgung beauftragt. Für die Erschließu­ng wird ohne Grunderwer­b mit Kosten von 850 000 Euro gerechnet

Für ein Haus in der Panoramast­raße lag ein Nachtrag für ein Bauvorhabe­n für eine Ergänzung mit einer dritten Wohneinhei­t im Obergescho­ss und Ergänzung von Außenanlag­en vor, die vom Gemeindera­t bei sieben Nein-Stimmen und drei Enthaltung­en in geheimer Abstimmung abgelehnt wurde.

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FOTO: KÖ Kämmerer Hans-Martin Mayer und Bürgermeis­ter Oliver Klumpp mit dem Haushaltsp­lan 2021.

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