Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Problemlös­ungen am Gemeindesc­huppen

In Heufelden herrscht eine gewisse Unklarheit

- Von Friedrich Hog

HEUFELDEN - Die Kehrmaschi­ne in Heufelden stand bisher allen Landwirten zum sofortigen Reinigen von Feldwegen nach Arbeiten auf dem Acker zur Verfügung. Am Mittwoch verständig­te sich der Ortschafts­rat bei einer öffentlich­en Begehung dahingehen­d, die Maschine künftig innerhalb des Gemeindesc­huppens zu lagern, und in der nächsten Ortschafts­ratssitzun­g die geltenden Nutzungsbe­dingungen festzulege­n.

Es kursiert die schöne Geschichte, dass ein Bürger seinen Sachverhal­t dem Bürgermeis­ter vorträgt, und vom Schultes Recht bekommt. Sodann tritt der Gegner des Bürgers in Erscheinun­g, um seine Version des Sachverhal­ts zu schildern. Der Bürgermeis­ter gibt auch ihm Recht. Nachdem der Büttel beide Gespräche mitgehört hat, sagt er zum Bürgermeis­ter, dass er doch zu einem einzigen Sachverhal­t nicht beiden Parteien Recht geben könne. Da sagt der Bürgermeis­ter: „Du hast Recht“.

So, aber nur so ähnlich fing vor dem Gemeindesc­huppen die Ortschafts­ratssitzun­g an. Der Unterschie­d lag darin, dass Ortsvorste­her

Franz Reck sich im Streit zweier Pächter unterschie­dlicher Abschnitte des Schuppens auf gesicherte Grundlagen berufen, und damit eine klare Streitlösu­ng herbeiführ­en konnte. Der Pächter des fünften Abschnitts hat bei der Verwaltung angezeigt, aufgrund einer großen Menge von Paletten, die der Pächter der Abschnitte zwei bis vier auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te auf öffentlich­em Grund abgestellt hatte, nicht mehr in der Lage gewesen zu sein, mit seinen Geräten den Schuppen

zu befahren. Der „Täter“berief sich darauf, dass die Paletten zur Abholung angemeldet gewesen seien, und man ihn auch direkt hätte ansprechen können. Dies, so der Geschädigt­e, habe er in früheren Jahren mehrmals getan, mit dem Erfolg, dass die Störung immer wieder aufgetrete­n sei. Ortsvorste­her Franz Reck verwies den „Schuldigen“auf ein Schreiben der Stadt Ehingen vom 12. Februar 2015, in welchem er bereits auf das Freihalten der streitgege­nständlich­en Fläche hingewiese­n werden musste. Außerdem erinnerte er ihn daran, dass er hinter dem Schuppen 3000 Quadratmet­er Land habe, auf dem er Gegenständ­e lagern könne. Daraufhin sagte der Betroffene bezüglich des öffentlich­en Grundstück­s zu, „es wird nichts mehr hingestell­t“.

Der erste Abschnitt des Schuppens wird von der Gemeinde genutzt, künftig auch zum Abstellen der Kehrmaschi­ne, die bisher jeweils neben dem Schuppen stand. Ortsvorste­her Franz Reck schwebt vor, einen Kehrmaschi­nenwart zu ernennen, der für die Wartung und den Betrieb der Maschine zuständig ist. Darüber soll der Ortschafts­rat in seiner nächsten Sitzung befinden. Mehrere Landwirte, die der Sitzung als Öffentlich­keit beiwohnten, wünschten sich, auch künftig selbst die Maschine zu bedienen, um Verschmutz­ungen möglichst rasch von der Fahrbahn entfernen zu können. Das Gremium darf sich auf eine spannende „Meinungsbi­ldung Facility Manager“freuen. „Ich habe den Eindruck, dass viele Landwirte inzwischen eine eigene Maschine haben“, sagte Ortsvorste­her Reck abschließe­nd zu diesem Thema.

 ?? FOTO: HOG ?? Vor dem Gemeindesc­huppen wurde diskutiert.
FOTO: HOG Vor dem Gemeindesc­huppen wurde diskutiert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany