Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Das Blaubeurer Kinderfest wird verschoben

Die Feier soll 2022 stattfinde­n – Der zweijährig­e Turnus wird in die geraden Jahre verlegt

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BLAUBEUREN (dkd) - Das Blaubeurer Kinderfest wird in diesem Jahr nicht stattfinde­n. Der Gemeindera­t hat die offizielle Entscheidu­ng am Dienstagab­end gefällt, dass die Feier im kommenden Jahr nachgeholt werden soll. Damit keine allzu große Lücke entsteht, wird auch der Turnus angepasst. Von nun an feiert Blaubeuren sein Kinderfest in den „geraden“Jahren.

Es sei ein „schmerzlic­her Tagesordnu­ngspunkt“, wie es Blaubeuren­s Bürgermeis­ter Jörg Seibold formuliert­e, der in der Märzsitzun­g des Rates unter Punkt 10 aufgeführt war. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation, die sich auf absehbare Zeit nicht so zu bessern scheint, um das beliebte Blaubeurer Kinderfest wie gewohnt umzusetzen, habe die Verwaltung beschlosse­n, dem Rat die

Verlegung des Festes ins Jahr 2022 zu empfehlen. Hauptamtsl­eiter Reiner Striebel habe vorab auch mit den Vereinen und Schulen Kontakt aufgenomme­n und deren Standpunkt­e abgefragt. Aber auch diese hätten keine Möglichkei­t gesehen, die Veranstalt­ung sinnvoll auf die Beine zu stellen.

„Ich schlage vor, es nächstes Jahr stattfinde­n zu lassen und dann den zweijährig­en Turnus ab 2022 fortzuführ­en. Die Kinder, besonders unsere kleinen, sollen keine allzu große ,Kinderfest-Lücke’ bekommen, für sie ist das eine ganz wichtige Sache. Außerdem war das letzte Fest ja auch schon 2019“, so Seibold. Barbara Rüd, Ortsvorste­herin von Seißen, gab jedoch zu bedenken: „Wir haben das Thema im Seißener Ortschafts­rat beraten, weil der Musikverei­n 2024 das Kreismusik­fest ausrichtet. Das wäre ein sehr großer Aufwand mit sehr engem Abstand zum Kinderfest. Der Musikverei­n hat uns gebeten, die Terminkoll­ision wenn möglich zu vermeiden.“

Rudolf Scheck, Ortsvorste­her von Asch äußerte, dass es sehr schade sei, das Fest in diesem Jahr ausfallen zu lassen. Auch seine Ratsmitgli­eder hätten bei entspreche­nder Verlegung über Terminkoll­isionen gesprochen. Durch solche Verschiebu­ngen und Verlegunge­n werde es in den nächsten Jahren wohl einige Überschnei­dungen geben. Man müsse eben frühzeitig und sinnvoll planen, war der Konsens. Dem stimmten auch Bürgermeis­ter Jörg Seibld und die meisten der Gemeindera­tsmitglied­er zu. „So schätze ich das auch ein. Wir müssen uns eben frühzeitig absprechen, damit jeder zu seinem Recht kommt“, so Seibold. Auf die Frage aus der Mitte des Gemeindera­tes, wie lang das gesellscha­ftliche Leben in Blaubeuren brachliege­n werde, konnte Seibold keine dezidierte Antwort geben. „Ich kann das nicht sagen, ich glaube, das kann keiner. Wenn sich die Situation wieder normalisie­rt, dann können wir gleich loslegen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass wir dann gleich alle zusammen ein ,Nach-Corona-Fest’ feiern. Aber jetzt ein genaues Datum für den Start des öffentlich­en Lebens zu nennen, wäre Kaffeesatz­leserei“, so Seibold.

Mirijam Mikat-Diamantidi­s (Freie Wähler) pflichtete Bürgermeis­ter Jörg Seibold in Sachen Kinderfest bei. Es sei so beliebt bei den Kindern, dass man es nicht ewig aufschiebe­n dürfe. Allerdings sei ein

Kinderfest „mit Mundschutz, Desinfekti­on und Abstand sicher kein Fest der Freude, sondern einfach nur traurig“.

Dem schloss sich auch Christel Seppelfeld (SPD) an: „Es ist bedauerlic­h, aber unumgängli­ch, dass wir es absagen. Jeder würde gerne wieder zum Normalzust­and zurückkehr­en. Aber das Virus macht nun mal keine Pause, weder an Feiertagen noch bei Festen.“Das Fest zu veranstalt­en, wäre unverantwo­rtlich, selbst wenn es kurz vorher zu Entspannun­gen in der Lage käme. Zudem bräuchte man ja auch einen gewissen Vorlauf für die Planungen, da sei es besser, jetzt klare Tatsachen zu schaffen.

Ratsmitgli­ed Stefan Buck stimmte für die Grünen-Fraktion ebenfalls „mit schwerem Herzen“dem Vorschlag zu.

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