Test erfolgreich: Kreis impft ältere Senioren zuhause
In den Genuss der Spritze sind Ü80-Jährige gekommen
schreibt die „Grüne Jugend“in einem Aufruf zur Gegendemo. Darin wird „Klardenken“als „krude Mischung“aus besorgten Bürgern, esoterischen Hippies, Heilpraktikern, Unternehmern und christlichen Sekten bezeichnet. Hinzu kommen „extrem rechte Gruppen“wie wie AfD, Identitäre Bewegung, Reichsbürger und Anhänger des Kults Q-Anon.
„Ja, einige Maßnahmen sind anstrengend. Das erleben wir alle jeden Tag. Aber die Antwort auf eine Pandemie ist, nicht rumzulügen und mit extrem Rechten gemeinsame Sachen zu machen“, heißt es weiter. Eine Kundgebung sei um 14.30 Uhr am Stadthaus Ulm angemeldet.
NEU-ULM (sz) - Rund 60 Personen aus dem Landkreis Neu-Ulm sind im Rahmen eines Pilotprojekts bei sich zu Hause gegen das Corona-Virus geimpft worden. Das teilte der Kreis Neu-Ulm am Freitag mit.
Dabei handelte es sich um über 80Jährige, die nicht mehr mobil sind und nicht für einen Termin ins Impfzentrum kommen können. Sechs Hausärzte aus dem Landkreis Neu-Ulm hatten den Versuch unternommen, um zu sehen, wie sich diese Impfungen bei ihren Patienten daheim umsetzen lassen. „Und es hat super funktioniert“, sagt Dr. Stefan Thamasett, Ärztlicher Koordinator des Landkreises Neu-Ulm und Initiator des Projekts. Alle Beteiligten hätten sich ins Zeug gelegt. Die vorbereiteten Spritzen holten die Ärzte in Kühltaschen am Impfzentrum Neu-Ulm ab. Von dort ging es zu den jeweiligen Hausbesuchspatienten. „Überall sind wir auf große Dankbarkeit gestoßen“, so Thamasett. Großer Vorteil des Modells aus seiner Sicht: Dass die Ärzte ihre Patienten gut kennen. Sie seien über die medizinische Vorgeschichte im Bilde, wodurch ein großes Vertrauensverhältnis besteht.
Einen Wermutstropfen sieht er in der Bürokratie, die bei dem Modellprojekt
notwendig war. Diese würde aber voraussichtlich teils wegfallen, wenn die Hausarztpraxen – wie in Aussicht gestellt – ab April impfen dürften. Dann könnte Impfstoff über die Apotheken bezogen werden und müsste nicht mehr über das Impfzentrum abgeholt und dokumentiert werden.
„Ich freue mich, dass das Projekt so gut angekommen ist“, sagt Landrat Thorsten Freudenberger. „Dass die Arztpraxen ab voraussichtlich April impfen können, ist ein ganz wichtiger Schritt. Zahlreiche Ärzte im Landkreis Neu-Ulm stehen in den Startlöchern und können es kaum erwarten, loszulegen. Mit mehr Testen und mehr Impfen werden wir zu mehr Normalität kommen.“Für den Anfang wurden etwa 20 Impfdosen pro Woche für jeden Arzt in Aussicht gestellt. Diese sollen zuerst vor allem bei den bettlägerigen Patienten zum Einsatz kommen. Ein Problem werde allerdings bleiben: Nämlich diejenigen Patienten zu erreichen, deren Ärzte keine Hausbesuche machen. Dies könne durch die anderen Hausärzte nicht aufgefangen werden, da sich diese zuerst um ihre eigenen Patienten kümmern. Hier müsste weiter an praktikablen Lösungen gearbeitet werden.