Es läuft – auch wegen der Taktik
Fußball, Regionalliga: Vor dem Spiel gegen Großaspach stehen die Spatzen gut da
ULM (gioe) - Am Tag nach dem verdienten und souveränen 3:1-Erfolg des Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball gegen den FSV Frankfurt hatte der Klub am Mittwoch die NachwuchsKooperation mit dem FC Bayern München bekannt gegeben und damit so sehr Aufmerksamkeit erregt, dass die Leistung gegen die Hessen etwas unterging. Es war das zehnte Ulmer Spiel in Folge ohne Niederlage und obendrein der vierte Sieg nacheinander – eine Leistung, die die Spatzen in dieser Saison der Regionalliga Südwest noch nicht geschafft hatten. Immer mal wieder kamen ärgerliche Niederlagen dazwischen. So wie Anfang Oktober in Großaspach, dem Gegner am Samstag, 27. März, 14 Uhr, im Donaustadion.
Beim 1:3 im Hinrundenspiel gegen den Tabellen-19. hatte die sonst so starke Spatzen-Defensive Schwächen gezeigt, die in der laufenden Spielzeit so nur selten zu sehen waren. Christian Ortag, damals für den verletzten Niclas Heimann im SSV-Tor, hatte häufig eingreifen müssen, war aber trotzdem dreimal machtlos. Ulms Treffer war ein Großaspacher Geschenk in Form eines Eigentores gewesen. Seit der Partie ist auf und neben dem Platz aber einiges passiert. Die Auswärtsschwäche
ist überwunden und auch in der Chancenverwertung sind die Ulmer mittlerweile konsequenter geworden. Zwar ließen sie auch gegen Frankfurt wieder ein paar Chancen liegen, trafen dafür aber dreimal. Folglich war Ulms Trainer Holger Bachthaler „sehr happy“. „Drei Punkte sind sehr, sehr schön, aber auch die Tatsache, dass die Mannschaft mutig aufgetreten ist, überzeugt.“Die Partie gegen Frankfurt ist das jüngste Beispiel dafür, dass nach dem Auf und Ab in der ersten Saisonhälfte Konstanz eingezogen ist ins Ulmer Spiel. Tobias Rühle, der am Samstag auf sein ehemaliges Team trifft, hat mit aktuell elf Saisontreffern eine Bilanz vorzuweisen, die ein Stürmer haben muss, wenn er seinem Verein zu höheren Zielen verhelfen will.
Die Defensive steht ohnehin gut und kann sogar einen gelb-gesperrten
Johannes Reichert verkraften. Und das Mittelfeld steht derzeit auch stabil und hat mit Zugang Jannik Rochelt einen Spieler dazugewonnen, der insbesondere im Drang nach vorne guttut. Dass das Zentrum so gut harmoniert, liegt auch daran, dass Bachthaler in den vergangenen Partien auf fünf Mittelfeldspieler zurückgriff und im Sturm nur einen Angreifer aufstellte. Das hatte mehr Sicherheit bei Gegenangriffen zur Folge (an der haperte es zuvor ein ums andere Mal) und sorgte für mehr Varianz im Spielaufbau. Zudem lösten Adrian Beck und Felix Higl mit ihren Treffern gegen Frankfurt Knoten, die sich in den Partien zuvor gebildet hatten, weil beide teils große Torgelegenheiten ausgelassen hatten. Besonders Beck hatte daran sichtlich zu knabbern. Am Dienstag trafen sie – beide, nachdem sie eingewechselt wurden.
Es klappt gerade bei den Spatzen und das ist auch nötig, wenn sie weiter die oberen Plätze angreifen möchten. Die Ausgangslage sieht gut aus. Mit Steinbach auf Platz zwei sind sie punktgleich (55 Zähler) und auf den Erstplatzierten Freiburg II fehlen nur drei Punkte. Gegen Großaspach muss das Team allerdings auf Vinko Sapina verzichten (Muskelverletzung).