Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Bamberg beeindruck­t auch die Ulmer

Basketball: Der frühere Serienmeis­ter hat internatio­nal für Furore gesorgt

- Von Gideon Ötinger

ULM - Es gibt die Basketball-Euroleague mit Bayern München und Alba Berlin. Es gibt den Eurocup, in dem seit Jahren Ratiopharm Ulm mitspielt. Aber es gibt im Basketball einen dritten internatio­nalen Wettbewerb. Der nennt sich ChampionsL­eague, wird vom Weltverban­d Fiba organisier­t, zieht weit weniger öffentlich­e Aufmerksam­keit auf sich und wird etwas schwächer eingeschät­zt als die anderen Wettbewerb­e. In der Champions-League spielt Brose Bamberg und das mit großem Erfolg. Am Dienstag schlug der frühere deutsche Serienmeis­ter den spanischen Vertreter Zaragoza 117:76 und verwandelt­e dabei sagenhafte 21 Dreier. Zur Mannschaft von Zaragoza gehören unter anderem die deutschen Nationalsp­ieler Robin Benzing und Elias Harris, der Verein aus der Stadt in Nordosten Spaniens ist also sicher keine Laufkundsc­haft. Man könnte annehmen, dass es den Ulmern angst und bange ist vor ihrem Bundesliga-Gastspiel bei den Bambergern am Samstag, 27. März, um 18 Uhr. Aber die spielen zum Glück nicht immer so gut wie gegen Zaragoza.

Auch der frühere Bamberger und aktuelle Ulmer Patrick Heckmann bescheinig­t der Mannschaft aus Oberfranke­n, dass sie am Dienstag „ein Wahnsinnss­piel“gemacht hat. In ihren bisherigen beiden Pflichtauf­gaben gegen Ulm in dieser Saison waren die Bamberger zwar längst nicht so stark, gereicht hat es trotzdem jeweils zu einem Erfolg. Im Pokal setzten sich die Oberfranke­n 74:65 durch, in der Bundesliga kamen sie zu einem 74:67-Erfolg.

Über dieses Ergebnis ärgert sich Patrick Heckmann immer noch: „Wir waren die bessere Mannschaft, aber wir haben uns am Ende dumm angestellt.“Zudem hat Ulm wie so oft weniger Rebounds geholt als der Gegner. Ligaweit liegen die Schützling­e von Trainer Jaka Lakovic in dieser Hinsicht sogar an vorletzter Stelle der Statistik, nur Bayreuth holt noch weniger Rebounds als Ulm. Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen aller Beobachter, die meinen, dass Ulm ein zweiter echter Center neben Dylan Osetkowski guttäte. Lakovic hat dazu eine andere Meinung: „Beim Rebound geht es um Anstrengun­g und Charakter. Die Frage lautet: Wer will den Ball mehr?“

Unabhängig davon und unabhängig auch vom Ergebnis gegen Bamberg ist eigentlich schon jetzt klar, wohin die Reise für Ratiopharm Ulm in der Corona-Saison geht. Das sieht auch Heckmann so: „Wir werden wahrschein­lich keinen besseren Platz belegen als den sechsten und wir sollten auch nicht mehr aus den Play-offs rausfallen.“Der Gegner in der ersten Runde wäre demnach Ludwigsbur­g, Bayern München oder Alba Berlin. Dass diese Aufgaben allesamt unlösbar sind, das glaubt Heckmann allerdings nicht: „Gegen Ludwigsbur­g hatten wir in beiden bisherigen Spielen eine gute Chance und die hätten wir auch in einer Serie.“

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FOTO: HORST HÖRGER Für beide gibt es am Samstag ein Wiedersehe­n: Andreas Obst (links) und Patrick Heckmann (rechts) haben schon für Bamberg gespielt.

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