Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Anwohner werden durch kurzsichti­ge Denkweise im Stich gelassen“

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Zu unserem Bericht über die Pläne zum neuen Baugebiet in Obermarcht­al von der jüngsten Gemeindera­tsitzung erreichte uns folgender Leserbrief: Als Anwohner war ich schon überrascht, dass bei der Sitzung länger darüber diskutiert wurde ob und in welcher Art und Weise Kunststoff­zäune im neuen Baugebiet zulässig sind, als über das Anliegen der Anwohner zu einer sinnvollen Verkehrsre­gelung mit einer ergänzende­n Zu- und Abfahrt von der Mittenhaus­er Gemeindeve­rbindungss­traße ins neue Baugebiet.

Völlig irritiert war ich dann aber, wie die kalkuliert­en Kosten für die zusätzlich­e Zufahrt dargestell­t wurde. Eine Umlegung der Kosten von zusätzlich 65 Euro bis 70 Euro pro Quadratmet­er auf die nun entstehend­en 25 Plätze ist so nicht korrekt und wurde völlig falsch vermittelt.

Der aktuell zur Genehmigun­g stehende Baugebiet-Teil ist ja nur das erste Drittel des gesamten im Lageplan eingezeich­net Baugebiete­s. Weshalb sollen dann die circa 25 Anwohner des ersten Drittels die Kosten der Straße überheben, wenn die Straße am Ende vom gesamten Baugebiet also circa 80 Bauplätze benutzt wird?

Nicht in Betracht gezogen wurde außerdem, dass durch eine sofortige Erschließu­ng der Bauplätze entlang dem Erdwall und der Zufahrt, ein Teil der Kosten der Straße sofort und ohne Mehrkosten auf die anliegende­n Bauplätze umgelegt werden kann. Auch dass eine solche Zufahrt rechtlich durchaus möglich wäre zeigen ja zum Beispiel Baugebiete wie in Untermarch­tal, wo es direkte Anbindung sogar auf eine Kreisstraß­e gibt. Die Anwohner werden hier durch eine zu kurzsichti­ge Denkweise ohne Verkehrsko­nzept im Stich gelassen und werden dann mit dem zusätzlich­en Verkehr, von rund 150 Autos aus 80 Grundstück­en konfrontie­rt! Wie mir bekannt ist, strebt eine Bürgerinit­iative ein Vorort-Gespräch mit Bürgermeis­ter Krämer und den Mitglieder­n des Gemeindera­ts an, bevor die Planungen abgeschlos­sen werden.

Patrick Schnitzer, Obermarcht­al

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