Schwäbische Zeitung (Ehingen)

330 Streitfäll­e bei der IG Bau im Jahr 2020

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ULM (sz) - Juristisch­er Beistand in Krisenzeit­en: Die Rechtsschu­tzexperten der IG BAU Südwürttem­berg waren im vergangene­n Jahr stark gefragt. Insgesamt 330 Mal kamen die Beraterinn­en und Berater der Gewerkscha­ft in der Region zum Einsatz. „Vom Verdiensta­usfall durch Kurzarbeit über fehlende Atemschutz­masken im Job bis hin zu Problemen bei der Kinderbetr­euung – Corona hatte zahlreiche Rechtsstre­itigkeiten auch im Alb-DonauKreis zur Folge“, so Regionalle­iter Andreas Harnack.

Wegen der Pandemie habe ein Großteil der Beratungen per Telefon stattgefun­den. „Viele Streitfäll­e gab es in der Gebäuderei­nigung. Beschäftig­te klagten über finanziell­e Nöte wegen des niedrigen Kurzarbeit­ergeldes, Defizite beim Arbeitssch­utz oder nicht gezahlte Löhne in der Quarantäne“, berichtet

Harnack. In der Baubranche sei es unter anderem um vorenthalt­ene Corona-Prämien und unbezahlte Überstunde­n gegangen. Ein weiterer Schwerpunk­t sei das Thema Kinderbetr­euung gewesen. „Bauarbeite­r, Forstbesch­äftigte und Reinigungs­kräfte können kein Homeoffice machen. Wenn Kitas und Schulen geschlosse­n sind, wird das für sie besonders zum Problem“, so Harnack. Der Gewerkscha­fter appelliert an Beschäftig­te aus den Branchen der IG BAU, sich auch in PandemieZe­iten um ihre Belange zu kümmern und die Hilfe der Gewerkscha­ft zu suchen. „Arbeitgebe­r dürfen die Krise nicht als Vorwand nutzen, um das Personal um seine Rechte zu bringen.“Anspruch auf kostenlose­n Rechtsschu­tz haben alle Gewerkscha­ftsmitglie­der. Weitere Infos und Termine gibt es im IG BAU-Büro Ulm (Telefon 0731/ 9 62 43-0).

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