Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Die Geschichte des „Schnakenwä­ldle“

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- Der Ersinger Ortschafts­rat hat beschlosse­n, den Zeltplatz im kleinen „Schnakenwä­ldle“am Baggersee vorerst nicht mehr dem DLRG Oberdischi­ngen-Erbach für dessen Vermietung­saktivität­en zu überlassen. Man konnte sich mit dem Verein nicht auf neue Nutzungsbe­stimmungen einigen, die dafür sorgen sollen, dass sich in den vergangene­n Jahren offenbar häufende Partys durch zeltende Gruppen in Grenzen halten. Örtliche Vereine sollen den Platz aber temporär weiter nutzen können, auch dem DLRG soll er in eingeschrä­nkter Form zur Verfügung stehen.

„Ich bin die letzte, die etwas neu regeln will, wenn es gut funktionie­rt“, sagte Ortsvorste­herin Irene Paal der SZ. Allerdings habe es zuletzt einige Klagen von Anwohnern über lärmende Gruppen auf dem Platz gegeben, außerdem sollten örtliche Vereine, die darauf bis dato ihr jährliches Festle veranstalt­et hatten, eine „Verdiensta­usfallgebü­hr“an die DLRGOrtsgr­uppe bezahlen. Beides könne man nicht zulassen, war man sich im Ortschafts­rat einig, zumal besagtes Schnakenwä­ldle offiziell gar nicht Teil der von der Gemeinde an die DLRG verpachtet­en Fläche ist.

Die Gemeinde habe damit bislang kein Problem gehabt, meint Irene Paal, auch weil die Zeltmöglic­hkeit von Touristen auf dem Donau-Radwanderw­eg sehr gerne angenommen worden sei. Auch dank der DLRG, die sich seit den frühen 80er-Jahren ehrenamtli­ch um die Betreuung der Gäste kümmert, einen Sanitärcon­tainer angeschaff­t und eine Feuerstell­e gebaut habe. Vor zwei Jahren aber habe der Verein die Konzeption dahingehen­d geändert, dass nur noch Gruppen ab zehn Personen zum Zelten angenommen

Im Oktober 1970 hat der damalige Ersinger Gemeindera­t über den Badeplatz mit Liegewiese beraten. „Es wäre zu klären, ob durch eine andere Führung des Wassergrab­ens noch weiteres Gelände (kleiner Wald am Rande des Baggersees hinter dem Sportplatz) für die Liegewiese gewonnen werden könnte.“Das ist dem damaligen Gemeindera­t gelungen. Lange Zeit veranstalt­ete der Musikverei­n in dem so genannten „Schnakenwä­ldle“ein Fest. Vor etwa zwölf

Jahren fand dort erstmals das jährliche Schlauchbo­otrennen des Fördervere­ins „Roter Hai“statt. „Ganz niederschw­ellig und in gutem Miteinande­r“, so Ortsvorste­herin Irene Paal, habe die DLRG diesen Platz als Zeltplatz für die Radfahrer und Wanderer genutzt, die eine Möglichkei­t für kurzfristi­ge Übernachtu­ngen am See suchten. Außerdem habe der Platz ganz selbstvers­tändlich auch als Liegewiese für die Badegäste im Sommer gedient.

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