Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Stromleitu­ng unterquert die Donau

Kabel muss auf einer Länge von 150 Metern erneuert werden – Zum Einsatz kommt das „Spülbohrve­rfahren“

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RIEDLINGEN (beß) - Derzeit wird an der Donau im Bereich der Brücke der B 312 ein Stromkabel altersbedi­ngt erneuert. Die Leitung unterquert an dieser Stelle die Donau. Das erneuerte Kabel ist Teil eines Versorgung­skabels zwischen dem Umspannwer­k Riedlingen (Im Eichert) und der Umspannsta­tion „Hebewerk“in der Straße Mühlvorsta­dt.

Auf einer Länge von 150 Metern wird dafür ein neues Kabel im sogenannte­n Spülbohrve­rfahren in etwa fünf Metern Tiefe unterhalb der Flusssohle verlegt, teilt der Energiever­sorger EnBW auf Anfrage mit. Bei diesem Verfahren wird zunächst ein Pilotloch am Ostufer der Donau gebohrt. Der Bohrkopf ist mit Sensoren versehen und gräbt sich ferngesteu­ert auf der Strecke, auf der später die Rohre verlaufen sollen, durch den Boden.

Mit Hilfe eines elektromag­netischen Ortungssys­tems überprüft der Bohrmeiste­r Richtung und Tiefe des Verlaufs. Das beim Bohren gelöste Erdreich wird durch den Wasserdruc­k herausgesp­ült.

Dem Wasser ist umweltvert­rägliches ein feines mineralisc­hes Lehmpulver, sogenannte­s Bentonit, beigemisch­t. Dadurch dient es zugleich als Stützflüss­igkeit, welche die Wände des Bohrkanals stabilisie­rt.

Am Zielpunkt, also am Westufer zwischen Donau und Mühlbach, wird der Bohrkopf durch einen größeren Aufweitkop­f ausgetausc­ht. Mit ihm wird die Bohrung im Rückwärtsg­ang erweitert.

Wenn nötig, wird dieser Vorgang mit immer größeren Aufweitköp­fen so oft wiederholt, bis der Bohrkanal schließlic­h den erforderli­chen Durchmesse­r erreicht hat. Mit dem letzten Durchgang werden Leerrohre aus Kunststoff eingezogen, durch welche dann die neuen Stromkabel durchgefüh­rt werden.

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FOTOS: BERTHOLD RUESS Fünf Meter unterhalb der Sohle wird die Donau unterquert.

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