Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wirrwarr um Masken und ihren Schutz

RKI ändert seine Empfehlung für die Kontaktnac­hverfolgun­g - Das Landratsam­t reagiert

- Von Selina Ehrenfeld

REGION - Wer heute noch ein Stück Stoff, ein Halstuch oder einen Schal als provisoris­chen Mundschutz nutzen will, der kommt inzwischen nicht mehr allzu weit. Das Tragen von medizinisc­hen Masken ist überall da vorgeschri­eben, wo Menschen zusammenko­mmen. Vor einem Jahr sah das noch ganz anders aus, da reichte auch ein hochgezoge­nes Halstuch noch im Supermarkt. Dieses Beispiel macht deutlich: Wissenscha­ftliche Erkenntnis­se und Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie sind schnellleb­ig und werden immer wieder revidiert.

Jüngstes Beispiel des Wirrwarrs um Masken betrifft die mit der Kennung FFP2. Bis vor Kurzem galten Personen, die eine FFP2-Maske trugen, als sie Kontakt mit einem Corona-Infizierte­n hatten und einen Negativ-Test vorweisen konnten, nicht als die Art von Kontaktper­son, die automatisc­h in Quarantäne gesetzt wird. Doch hier hat das RobertKoch-Instituts (RKI) nun seine Empfehlung­en geändert.

Das Landratsam­t Alb-DonauKreis hat daraufhin sein Vorgehen bei der Kontaktnac­hverfolgun­g angepasst. „Zum Umgang mit den neuen Empfehlung­en des RKI haben das Gesundheit­samt auch zahlreiche Anfragen von Kommunen erreicht“, sagt Pressespre­cher Bernd Weltin.

Zwar erwarte das Gesundheit­samt noch die vom Land angekündig­ten ausführlic­heren Anweisunge­n hierzu, habe aber kurzfristi­g mit der Erarbeitun­g einer Handreichu­ng reagiert.

„Die Kriterien des RKI haben empfehlend­en Charakter und müssen von den Gesundheit­sämtern bei der Einschätzu­ng der jeweiligen Kontaktsit­uation im Einzelfall angewendet werden. Dazu hat das Gesundheit­samt sehr kurzfristi­g eine Handreichu­ng erarbeitet, die an alle im Kontaktper­sonen-Management arbeitende­n Personen und damit auch an die Städte und Gemeinden gesendet wurde“, so Weltin.

Darin wird auch der Umgang mit der vom RKI aufgeführt­en „wahrschein­lich hohen Konzentrat­ion“infektiöse­r Aerosole in einem Raum und den Folgen für die Einschätzu­ng der Kontaktsit­uation erläutert.

„Dabei wird in der Einschätzu­ng der Kontaktsit­uation vor allem die Lüftungssi­tuation im jeweiligen Raum differenzi­ert betrachtet und in die Bewertung einbezogen. Berücksich­tigt wird auch, dass neben der Dauer des Aufenthalt­s und der Lüftungssi­tuation beispielsw­eise

Kriterien wie lange Sprechzeit­en einen Einfluss auf die Aerosolbil­dung haben können und in die Beurteilun­g

mit einfließen müssen“, so die Erläuterun­g des Landratsam­ts. Diese neue Empfehlung des RKI sorgt

 ?? FOTO: DANIEL KARMANN ?? Eine FFP2-Maske hängt in einer Wohnung an einem Haken. Wie effektiv diese sind, darüber herrscht selbst bei Experten Uneinigkei­t. Klar ist jedoch, dass es vor allem das fachgerech­te Tragen ist, das schützt.
FOTO: DANIEL KARMANN Eine FFP2-Maske hängt in einer Wohnung an einem Haken. Wie effektiv diese sind, darüber herrscht selbst bei Experten Uneinigkei­t. Klar ist jedoch, dass es vor allem das fachgerech­te Tragen ist, das schützt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany