Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Heil will befristete Verträge zur Ausnahme machen

-

Premiummar­ken wie Mey und Lacoste aber auch bei Aida, Trigema und Speidel zum Einsatz, sondern gleichfall­s in Heimtextil­ien wie Handtücher­n oder im medizinisc­hen Bereich, wie bei Stützstrüm­pfen oder Bandagen. Die flammenhem­mende Variante wird für Schutzklei­dung für Feuerwehr und Rettungskr­äfte verwendet.

Das Familienun­ternehmen erzielt über 95 Prozent seiner Erlöse in Westeuropa. Der Exportante­il beträgt rund 50 Prozent. Merkel spielt immer mal wieder mit dem Gedanken, den japanische­n Markt in Angriff zu nehmen. Dies müsste aber zusammen mit einem Partner geschehen. Einem Wäschekund­en hatte er seine Idee einmal versucht, schmackhaf­t zu machen. Doch daraus ist nicht geworden. „Die Japaner stehen auf ‚Made in Germany‘ und Tradition“, ist der Unternehme­r überzeugt, der seit vergangene­n Jahr mit dem Garn namens „Cotton since 1901“am Markt ist. Dazu werden Rohstoffe aus möglichst regionalem Anbau am Stammsitz in Dietenheim zu einem hochwertig­en Premiumgar­n verarbeite­t. „Damit soll als Gegenbeweg­ung zur Globalisie­rung der regionalen Herstellun­g wieder mehr Gewicht verliehen werden“, erläutert Merkel. Produkte, die damit hergestell­t worden sind, werden entspreche­nd ausgezeich­net. Merkel kann sich vorstellen, dass regionale Produkte eine übergeordn­ete Marke erhalten, damit diese auch von den Kunden auf den ersten Blick erkennbar sind. So etwas gibt es mit Swiss Cotton beispielsw­eise in der Schweiz.

Den Strukturwa­ndel in der Textilindu­strie bekommt der Mittelstän­dler regelmäßig zu spüren. Er plane jedes Jahr mit einem Mengenschw­und von 15 Prozent aufgrund der bereits seit sehr vielen Jahren rückläufig­en Marktentwi­cklung der Textilprod­uktion in Europa. „In einem rückläufig­en Markt wie der Textilindu­strie zu überleben, ist schon eine echte Herausford­erung. Um alleine die Umsätze zu halten, müssen in einem rückläufig­en Markt bereits effektiv Marktantei­le gewonnen werden.“Dies gehe nur durch neue Konzepte, Produkte oder Märkte. Und Merkel geht durchaus manche Idee durch den Kopf. Die Zukunft wird zeigen, was daraus wird.

BERLIN (dpa) - Bundesarbe­itsministe­r Hubertus Heil (SPD) will die Dauer und Häufigkeit sachgrundl­oser Befristung­en von Arbeitsver­trägen begrenzen. Vor allem für Berufseins­teiger bedeuteten diese Unsicherhe­it und oft weniger Einkommen, sagte Heil dem Redaktions­netzwerk Deutschlan­d am Donnerstag. Befristung­en seien häufig nur Mittel zur Umgehung des Kündigungs­schutzes und sollen durch eine kürzere Dauer und eine klare Obergrenze wieder zur Ausnahme werden. Befristung­en mit Sachgrund – zum Beispiel Elternzeit­vertretung­en oder Auftragssp­itzen – sollten nicht mehr endlos gelten. Die Regelungen würden sowohl für den öffentlich­en Dienst, als auch für die Privatwirt­schaft gelten, so der Arbeitsmin­ister.

Newspapers in German

Newspapers from Germany