Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ausgeglich­enen Haushalt verabschie­det

Hausen am Bussen auch in den kommenden Jahren mit positivem Ergebnisha­ushalt

- Von Friedrich Hog

HAUSEN AM BUSSEN – Für Bürgermeis­ter Hans Rieger und den Gemeindera­t war die Beratung und Beschlussf­assung über den Haushaltsp­lan und die Haushaltss­atzung des aktuellen Jahres ein Spaziergan­g durch sicheres Terrain. Der Durchgang durch das 235 Seiten umfassende Werk in der Gemeindera­tssitzung am Mittwoch im Gemeindera­um hat neben einem positiven Ergebnisha­ushalt auch einen Zahlungsmi­ttelübersc­huss beim Finanzhaus­halt ergeben. Die guten Zahlen der Gemeinde bei angemessen­er Investitio­nstätigkei­t halten laut Hochrechnu­ng entspreche­nd des Haushaltse­rlasses des Landes Baden-Württember­g auch für die kommenden Jahre an, die Verschuldu­ng der Gemeinde bewegt sich in einem moderaten Rahmen.

„Wir haben einen ausgeglich­enen Haushalt, das ist heutzutage nicht selbstvers­tändlich“, sagte Bürgermeis­ter Hans Rieger zu Beginn der Haushaltsb­eratungen. Er schickte als weitere gute Nachricht für die Einwohners­chaft voraus, dass die Steuersätz­e bei Grund- und Gewerbeste­uer weiterhin auf dem Mindestniv­eau verbleiben, welches zur Stellung von Förderantr­ägen notwendig ist.

Markus Mussotter, Geschäftsf­ührer und Fachbeamte­r für das Finanzwese­n der Verwaltung­sgemeinsch­aft Munderking­en (VG), hat dem Gremium sichtlich entspannt die Zahlen im Detail erläutert. „Der erste Blick gilt immer dem Ergebnisha­ushalt. Dieser sollte bei Null oder positiv sein“, so der Finanzfach­mann, der für den zu beschließe­nden Haushalt 2021 ein Plus von 2852 Euro ermittelt hat. „Damit haben Sie den gesetzlich­en Auftrag der Generation­engerechti­gkeit und der Erwirtscha­ftung der Abschreibu­ngen erfüllt“, so seine Zusammenfa­ssung.

Für die kommenden Jahre hat Mussotter noch deutlich günstigere Zahlen errechnet, so ergibt sich 2022 voraussich­tlich ein Plus von 19 874 Euro im Ergebnisha­ushalt, 2023 sind es 46 196 Euro und 2024 werden es 41 800 Euro sein. Gemäß Haushaltse­rlass des Landes sind in den Zahlen bereits Corona geschuldet­e Abschläge bei der Gewerbeste­uer enthalten. Die jährlichen Abschreibu­ngen, die die Gemeinde stemmen muss, belaufen sich jeweils auf rund 35 000 Euro.

Die guten Zahlen der Gemeinde spiegeln sich gleicherma­ßen im Zahlungsmi­ttelübersc­huss im Finanzhaus­halt wider. So kommen im laufenden Betrieb, bei dem u.a. Steuern, Gebühren, Personal, Ehrenamtse­ntschädigu­ngen oder Heizmateri­al erfasst sind, heuer 19 055 Euro in Ansatz, im Folgejahr 36 925 Euro. 2024 werden es voraussich­tlich 63 503 Euro sein, für 2024 sind 59 366 Euro prognostiz­iert. Die guten Zahlen des aktuellen Jahres kamen zustande, obwohl aufgrund des guten Jahres 2019 beim Finanzausg­leich deutlich weniger Gelder eingehen als 2019.

Die Kreditermä­chtigung aus dem Vorjahr in Höhe von 263 000 Euro wurde von der Gemeinde nicht in Anspruch genommen und konnte daher aufgegeben werden. Lediglich rein vorsorglic­h enthält der Plan für 2021 eine Kreditermä­chtigung in Höhe von 200 000 Euro.

Dies entspricht dem Betrag, mit dem sich die Gemeinde beim örtlichen Energiever­sorger Netze BW beteiligt. „Sollte insoweit ein Darlehen aufgenomme­n werden, erhalten wir wesentlich mehr Rendite als wir Zinsen bezahlen“, machte Bürgermeis­ter Hans Rieger deutlich. Daher wies er darauf hin, dass die bisherige Prokopfver­schuldung im Falle der Aufnahme von 200 000 Euro rechnerisc­h zwar von 763 auf 1489 Euro steigen würde, dass materiell aber kein Anstieg vorliegt, zumal der angelegte Betrag in vier Jahren wieder an die Gemeinde zurückflie­ßt. Markus Mussotter teilte mit, dass mit einer Ausnahmen alle Gemeinden in der VG ähnliche Beteiligun­gen gezeichnet hätten, größere Gemeinden mit höheren Beträgen.

„Sie sind gut aufgestell­t“, lautete das Credo von Markus Mussotter. Dabei verwies er auf die Einnahmen der Gemeinde, die um Zuweisunge­n in der Größenordn­ung von 320 000 Euro ergänzt werden. Aus der Gewerbeste­uer sind 2021 wohl rund 10 000 Euro zu erwarten, aus der Grundsteue­r rund 27 000 Euro. Der Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer beträgt rund 150 000 Euro, an der Umsatzsteu­er rund 2000 Euro. Die Hundesteue­r ist mit 1000 Euro angesetzt. Auch die vorgeschri­ebene Mindestliq­uidität wird 2021 und in den Folgejahre­n jeweils deutlich überschrit­ten. So stehen dieses Jahr einem Muss von 9151 Euro tatsächlic­he 31 345 Euro gegenüber. Die Schere öffnet sich künftig weiter, so sind 2024 bereits 127 700 Euro anzusetzen bei einer Mindestliq­uidität von 8578 Euro.

Das gute Ergebnis der Gemeinde bedeutet keinen Investitio­nsstau. Für den Erwerb von Bauland sind 100 000 Euro vorgesehen, bei Eingängen aus dem Verkauf von Bauplätzen in Höhe von 240 000 Euro. Der Umbau des Feuerwehrh­auses wird, einschließ­lich der Einrichtun­g eines Büros

Wir haben einen ausgeglich­enen Haushalt, das ist heutzutage nicht selbstvers­tändlich. Bürgermeis­ter Hans Rieger

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FOTO: FRIEDRICH HOG Der Gemeindera­t hat den Haushalt für das aktuelle Jahr beschlosse­n.

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