Bonus statt mehr Lohn
Metall-Tarifabschluss nun auch in Bayern
MÜNCHEN (dpa) - Der Tarifkonflikt in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie ist beendet. Arbeitgeber und IG Metall einigten sich am
Montag auf die Übernahme des Pilotabschlusses aus NordrheinWestfalen. Er sieht keine lineare Lohnsteigerung, sondern eine Corona-Beihilfe und die dauerhafte
Zahlung eines Transformations- geldes vor.
So sollen die Beschäftigten im Juni 500 Euro netto als Corona-Beihilfe erhalten, Auszubildende 300 Euro. Zudem soll ab Februar 2022 eine neue jährliche Sonderzahlung eingeführt werden. 2022 wird das Transformationsgeld demnach 18,4 Prozent eines Monatsentgelts betragen, ab dem folgenden Jahr dann immer 27,6 Prozent. Dabei kann in den Betrieben entschieden werden, ob das Geld ausgezahlt oder als Teilausgleich für Arbeitszeitabsenkungen genutzt wird.
In zwei Punkten weicht die Einigung mit einer Laufzeit bis Ende September 2022 vom Pilotabschluss aus NRW ab. Sie enthält einen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge und verbessert die Regelungen für dual Studierende bei der Übernahme nach Abschluss des Studiums.
Die Tarifkommission der IG Metall muss dem Abschluss noch zustimmen. Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Johann Horn, zeigte sich aber zuversichtlich, dass dies geschehen werde. Auch die Verhandlungsführerin der Arbeitgeberseite, Angelique Renkhoff-Mücke, zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis: Man habe einen für beide Seiten tragfähigen Abschluss erzielt.
Die Verhandlungen hatten sich über vier Monate hingezogen. Zuletzt hatte es eine vierwöchige Warnstreikphase gegeben. Laut IG Metall gibt es in Bayern rund 840 000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie.