Der Tag, an dem der Fußball stirbt
Wie soll die Super League aussehen? ●
20 Mannschaften sollen in der Super League an den Start gehen. Die erste Ausgabe wird „so früh wie möglich“stattfinden, heißt es in der Ankündigung. Zu den bekannten zwölf Clubs dürften drei weitere Mannschaften als Gründungsvereine hinzukommen, denen jedes Jahr die Teilnahme garantiert wird, fünf weitere Vereine sollen sich jährlich qualifizieren. . Die Spiele werden in der Woche ausgetragen. Nach der Vorrunde in zwei 10er-Gruppen beginnt die K.o.-Phase.
Was ist mit deutschen Mannschaften? ●
Deutsche Teams wie Bayern München und Borussia Dortmund sind nicht beteiligt. Der BVB lehnt die Super League ab und setzt auf eine reformierte Champions League. Gleiches gilt für die Bayern. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge versicherte, dass sich die Münchner nicht an den Planungen beteiligt hätten: „Wir sind davon überzeugt, dass die aktuelle Statik im Fußball eine seriöse Basis garantiert.“Trainer Hansi Flick meinte, eine Super League wäre „nicht gut für den europäischen Fußball“. Doch wie der „Spiegel“berichtet, wollen die zwölf Gründervereine den deutschen Rekordmeister sowie
Jetzt ist also der Tag gekommen. Der Tag, an dem der Fußball endgültig stirbt, der letzte Sargnagel ist eingeschlagen. Und warum das Gan- ze? Für einen Haufen Geld. Mehr nicht. Nicht für Werte. Nicht für die Fans. Nicht für Solidarität. Nein, dafür, dass die Reichen noch reicher werden und das auf ewig. Der Geldkoffer „Super League“stand als Drohkulisse schon länger im Raum. Immer wieder schienen die Größten zugreifen zu wollen, doch erpressten sie die UEFA bislang nur mit dieser Geste. Nun scheint es ernst. Der Bruch ist da. Dass mit Liverpool und Manchester United zwei traditionelle Arbeitervereine diesen Weg initiieren, ist genauso blanker Hohn wie die Aussage von Real Madrids Präsident Florentino Perez in Richtung der Fans, man sei „als große Vereine dafür verantwortlich, auf ihre Wünsche einzugehen“. Eben jener Fans, die am ersten Tag der Super League das zu Grabe tragen, was sie von Kindesbeinen an begleitet. Wenn der eigene Club schlecht spielt, steigt er ab, wenn der Verein eine goldene Generation und vielleicht ganz viel Glück erwischt, spielt er vielleicht irgendwann gegen die ganz Großen der Welt. All das ist Vergangenheit. Alle Parameter sind außer Kraft gesetzt. Sollten die Vereine aus ihren Ligen fliegen, umso mehr. Dass mit dem FC Bayern München und Borussia Dortmund sich die größten deutschen Akteure noch verweigern, ist löblich hervorzuheben. Doch gilt abzuwarten, ob es dabei bleibt, wenn sich die fettesten Fleischtöpfe zu entfernen scheinen. Aber so weit darf es nicht kommen. Die nationalen Ligen und die Verbände müssen hart bleiben und sich an die Seite der Fans stellen (was noch vor wenigen Tagen selbst absurd geklungen hätte). Angedrohte Sanktionen müssen rigoros durchgezogen werden. Noch ist der Kulturkampf nicht verloren. Dass er überhaupt geführt werden muss, ist traurig genug.