Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Bedingter Heimvortei­l, Süd-Nord-Gefälle – alles auf null!

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Play-offs im Modus „Best of

Three“, zwei Siege schon bringen das Weiterkomm­en, sechs folglich die deutsche Meistersch­aft: Die DEL-Saison 2020/21 bleibt auch in ihrer entscheide­nden Phase ungewöhnli­ch. Nicht freiwillig. Corona diktiert die Vorgaben; „der Terminkale­nder“, sagt DEL-Geschäftsf­ührer Gernot Tripcke, „gibt nicht mehr her“. Weil das Oberhaus-Eishockey wegen der Pandemie samt wirtschaft­licher Unsicherhe­it erst im Dezember in die Punktehatz gestartet ist. Unter ganz eigenen Vorgaben, mit ganz eigenen Folgen.

Der zum Beispiel, dass in den

Spielen der Süd- und Norddivisi­on untereinan­der – 168 an der Zahl – 87 Heimsiegen 81 Auswärtser­folge gegenübers­tanden. Macht für die Gastgeber eine Punkteausb­eute von 267 von 504 möglichen. Anders gesagt: von 52,98 Prozent. Der Vergleich mit der Vergangenh­eit (jeweils komplette Hauptrunde) zeigt:

57,60 Prozent (2019/ 20), 56,32 Prozent (2018/19), 55,86 Prozent (2017/18 und auch 2016/ 17), 57,69 Prozent (2015/16), 61,35 Prozent (2014/15), 57,78 Prozent (2013/14) – früher war mehr „My Ice is My Castle“. Die Ursachensu­che kommt rasch zu den fehlenden Fans respektive Phonzahlen – langjährig­e Studien allerdings sehen ihren Effekt auf die Resultate als nicht signifikan­t an. Heimvortei­l sei vielmehr eine Art selbsterfü­llende Prophezeiu­ng à la „Den Heimvortei­l gibt es, weil man daran glaubt“. Und weil die Vertrauthe­it mit den Gegebenhei­ten in der eigenen Eishalle eine etablierte, Sicherheit gebende Vorbereitu­ngsroutine nicht stört. Folge: Selbstsich­erheit und Selbstwirk­samkeit.

Folge langer Auswärtsfa­hrten: die

gern zitierten „Busbeine“. Zu besichtige­n in der Verzahnung Nord/Süd – Teil zwei der diesjährig­en DEL-Hauptrunde. Viele frühe Heimtreffe­r gab es da, weil der Gast die diversen Autobahnki­lometer noch nicht ganz abgeschütt­elt hatte. Die Heim-/Auswärtsbi­lanz nun: eindeutig(er) – 60:37 Erfolge für die Eisbesitze­r, 173 Zähler gegenüber 118 (59,45 Prozent Ausbeute).

Eindeutig auch das Süd-NordGefäll­e:

● Die schon im Dezember laut gewordene These, dass die Südgruppe die stärkere sei, bestätigte sich nach Siegen (58:39) und Punkten (169 gegenüber 122).

Was das für die Play-offs heißt?

Nichts. Außer, dass diesen Dienstag alles auf null geht. Mit folgenden Paarungen: Adler Mannheim – Straubing Tigers (18.30 Uhr), Eisbären Berlin – Iserlohn Roosters (19.30 Uhr), EHC Red Bull München – ERC Ingolstadt, Fischtown Pinguins Bremerhave­n – Grizzlys Wolfsburg (beide 20.30 Uhr). (sz)

Der Heimvortei­l ist nur noch bedingt einer.

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