Ab sofort will die Südwest-CDU Geschlossenheit demonstrieren
Die Erleichterung über das Ende des Machtkampfes zwischen großer und kleiner Schwester war in BadenWürttemberg groß. Denn auch hier gab es an der Basis und von Bürgern in den Wahlkreisen Druck auf CDU-Abgeordnete, sich für eine Entscheidung pro Markus Söder einzusetzen.
Der CDU-Landeschef im Südwesten,
Thomas Strobl, lobte Laschets integrierende Fähigkeiten und nannte ihn einen Politiker der „aus Kanzlerholz geschnitzt“sei. Markus Söder habe das Votum der CDU „fair und in einem guten Geist“akzeptiert. Jetzt müssten sich CDU und CSU hinter Laschet versammeln.
Für Andreas Jung, den Vorsitzenden der CDU-Landesgruppe im Bundestag, geht es nun darum, geschlossen als CDU und CSU in den Wahlkampf zu gehen und in den Wettstreit um die besten Konzepte einzutreten. „Die Frage heißt nicht mehr, Laschet oder Söder, sondern Laschet oder Baerbock“, sagte er. Die Grünen-Kanzlerkandidatin sei zwar einen Tag früher bestimmt worden als der Kanzlerkandidat von CDU/CSU, aber bei der Bundestagswahl im September wolle die Union einen Platz vor den Grünen liegen. Entscheidend sei für ihn die Klimaschutzpolitik. „Das ist die wichtigere K-Frage“, sagte er.
Unionsfraktionsvize Thorsten Frei nannte Laschet einen „exzellenten Kandidaten“. Gleichzeitig rief auch er zu Geschlossenheit auf. Die Union müsse klarmachen, „dass die Möglichkeit einer Links-Regierung eine reale Gefahr“sei, so Frei. Staatsministerin Annette Widmann-Mauz zeigte sich sehr erfreut über den Sieg des CDU-Vorsitzenden. Er vereine „feste Grundsätze mit einem integrierenden und teamorientierten Führungsstil“, erklärte sie. „Ich schätze diese Stärken besonders in der persönlichen Zusammenarbeit mit Armin Laschet.“Darüber hinaus habe er bewiesen, dass er Wahlen gewinnen kann.
Der Chef der baden-württembergischen Jungen Union, Philipp Bürkle, sprach sich für ein neues Verfahren aus, damit sich ein derartiger „Prozess der Kandidatenfindung“keinesfalls wiederhole. „Wir brauchen einen gemeinsamen Parteirat von CDU und CSU, der solche Konflikte künftig löst“, forderte Bürkle. JU-Verbände aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland hätten dies bereits im Jahr 2018 angemahnt. Ein solches Gremium könne nicht nur Kandidatenfragen klären, sondern auch gemeinsame Wahlprogramme abstimmen und andere Konflikte lösen, so Bürkle. (clak/tja)