Grundsheim blickt auf solide Finanzen
Gemeinderat verabschiedet Haushalt – Müllmenge der Gemeinde steigt an
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GRUNDSHEIM - „Wir haben die Eckpunkte des Gemeindehaushalts bereits im November beraten“, sagte Bürgermeister Uwe Handgrätinger während der Sitzung des Grundsheimer Gemeinderats am Montagabend. „Das ist ein solider, ordentlicher Haushalt“, betonte Markus Mussotter. Ausführlich hat der Finanzfachmann und Geschäftsführer der VG Munderkingen den Räten das Zahlenwerk für das Jahr 2021 erläutert.
Das neue Haushaltsrecht fordere die intergenerative Gerechtigkeit als haushalts- und finanzpolitisches Ziel, so Mussotter. Deshalb seien die Abschreibungen im Ergebnishaushalt zu erwirtschaften. Dies gelinge Grundsheim nicht ganz, sagte der Finanzexperte.
Nach Abzug der Aufwendungen entsteht im Grundsheimer Haushalt ein Minus von 14 589 Euro. „Wir haben in den vergangenen Jahren einige Investitionen getätigt, die sich jetzt in den Abschreibungen niederschlagen“, betonte Bürgermeister Handgrätinger.
Im Finanzhaushalt weißt Grundsheim einen Zahlungsmittelüberschuss von 11 399 Euro aus, der auch nach Abzug der Schuldentilgung in Höhe von 7500 Euro mit 3899 Euro im positiven Bereich liegt. Wie bereits berichtet, wird sich die Gemeinde Grundsheim mit 200 000 Euro am Projekt „EnBW vernetzt“der Netze BW beteiligen.
Die im Haushalt als „Erwerb von Finanzvermögen“ausgewiesene Beteiligung wird durch ein Darlehen finanziert. Ohne diese Beteiligung wird die Gemeinde am Jahresende 33 125 Euro Schulden haben. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 152 Euro.
Wird das 200 000 Euro-Darlehen hinzugerechnet, ergibt sich eine ProKopf-Verschuldung von 1069 Euro. Auch im investiven Bereich wirkt sich die Beteiligung aus. Dort sind Investitionen von 234 090 Euro ausgewiesen. Dazu gehören 2400 Euro für die Ausstattung der Feuerwehr mit Digitalfunk, der Kauf einer Rundbank für den Dorfplatz für 2500 Euro, eine Umlage in Höhe von 1000 Euro für den Abwasserzweckverband Winkel als Investition in die Übertragungstechnik der Pumpwerke sowie 4000 Euro für die Beschaffung einer digitalen Kirchenuhr.
Außerdem sind knapp 8000 Euro an den Grundschulverband zu bezahlen. Entsprechende Kapitalumlage werden für Anschaffungen aus dem Digitalpakt, für die Gestaltung des Pausenhofs sowie die Gerätehütte des Hausmeisters an der Oberstadioner Christoph-von-SchmidSchule erhoben. Einstimmig hat der Grundsheimer Gemeinderat den Haushaltsplan genehmigt und damit die entsprechende Haushaltssatzung für das Jahr 2021 erlassen.
Seit vielen Jahren werden Kindergartenkinder ● aus Grundsheim mit dem sogenannten „Kindergarten-Bus“nach Oberstadion zum Kindergarten St. Josef gebracht. Neben einem Kostenanteil der Eltern trägt die Gemeinde jedes Jahr einen Abmangel aus der Kinderbeförderung. „Dabei handelt es sich nicht um eine Pflichtaufgabe der Gemeinde, sondern um eine freiwillige Leistung“, so Bürgermeister Handgrätinger. Seit vielen Jahren gewähre die Gemeinde diesen Zuschuss, um Familien mit Kindern zu fördern und um den „Standortnachteil“, dass also der Kindergarten in Oberstadion und nicht in Grundsheim ist, auszugleichen. Coronabedingt war der Kindergartenbus im vergangenen Jahr weniger unterwegs, dadurch fielen einerseits geringere Buskosten an, andererseits gab es weniger Einnahmen durch die Elternanteile an den Fahrtkosten. Den Beförderungskosten von 1374,54 Euro standen Fahrtkostenanteile von 270 Euro gegenüber. Einstimmig war der Gemeinderat am Montagabend dafür, die Kostenunterdeckung von rund 1105 Euro zu übernehmen.
Im vergangenen Jahr sind in
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Grundsheim 28,82 Tonnen Hausmüll und 3,65 Tonnen Sperrmüll angefallen. Das hat die Abrechnung der Wiegegemeinschaft Winkel ergeben. In den Mitgliedsgemeinden wird der anfallende Hausmüll durch repräsentative Wiegungen ermittelt, Sperrmüll wird bei jeder Abfuhr gewogen. Die Müllmenge in Grundsheim sei in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich angestiegen, stellte Bürgermeister Uwe Handgrätinger fest. Weil die Müllmenge die Basis der Kalkulation der Müllgebühren sei, werden sich die Gebühren voraussichtlich im kommenden Jahr wieder etwas erhöhen, sagte der Bürgermeister.
Für die Leitungsverläufe zur
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Strom- und Gasversorgung erhalten die Gemeinden sogenannte Konzessionsabgaben. Für das Jahr 2020 hat Grundsheim eine „Strom-Abgabe“von 6270 Euro erhalten. Weil die Gasleitung erst kurze Zeit verlegt ist und wohl noch wenige Abnehmer angeschlossen sind, bekam die Gemeinde eine „Konzessionsabgabe Gas“in Höhe von 20 Euro.