Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Grundsheim blickt auf solide Finanzen

Gemeindera­t verabschie­det Haushalt – Müllmenge der Gemeinde steigt an

- Von Karl-Heinz Burghart

GRUNDSHEIM - „Wir haben die Eckpunkte des Gemeindeha­ushalts bereits im November beraten“, sagte Bürgermeis­ter Uwe Handgrätin­ger während der Sitzung des Grundsheim­er Gemeindera­ts am Montagaben­d. „Das ist ein solider, ordentlich­er Haushalt“, betonte Markus Mussotter. Ausführlic­h hat der Finanzfach­mann und Geschäftsf­ührer der VG Munderking­en den Räten das Zahlenwerk für das Jahr 2021 erläutert.

Das neue Haushaltsr­echt fordere die intergener­ative Gerechtigk­eit als haushalts- und finanzpoli­tisches Ziel, so Mussotter. Deshalb seien die Abschreibu­ngen im Ergebnisha­ushalt zu erwirtscha­ften. Dies gelinge Grundsheim nicht ganz, sagte der Finanzexpe­rte.

Nach Abzug der Aufwendung­en entsteht im Grundsheim­er Haushalt ein Minus von 14 589 Euro. „Wir haben in den vergangene­n Jahren einige Investitio­nen getätigt, die sich jetzt in den Abschreibu­ngen niederschl­agen“, betonte Bürgermeis­ter Handgrätin­ger.

Im Finanzhaus­halt weißt Grundsheim einen Zahlungsmi­ttelübersc­huss von 11 399 Euro aus, der auch nach Abzug der Schuldenti­lgung in Höhe von 7500 Euro mit 3899 Euro im positiven Bereich liegt. Wie bereits berichtet, wird sich die Gemeinde Grundsheim mit 200 000 Euro am Projekt „EnBW vernetzt“der Netze BW beteiligen.

Die im Haushalt als „Erwerb von Finanzverm­ögen“ausgewiese­ne Beteiligun­g wird durch ein Darlehen finanziert. Ohne diese Beteiligun­g wird die Gemeinde am Jahresende 33 125 Euro Schulden haben. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 152 Euro.

Wird das 200 000 Euro-Darlehen hinzugerec­hnet, ergibt sich eine ProKopf-Verschuldu­ng von 1069 Euro. Auch im investiven Bereich wirkt sich die Beteiligun­g aus. Dort sind Investitio­nen von 234 090 Euro ausgewiese­n. Dazu gehören 2400 Euro für die Ausstattun­g der Feuerwehr mit Digitalfun­k, der Kauf einer Rundbank für den Dorfplatz für 2500 Euro, eine Umlage in Höhe von 1000 Euro für den Abwasserzw­eckverband Winkel als Investitio­n in die Übertragun­gstechnik der Pumpwerke sowie 4000 Euro für die Beschaffun­g einer digitalen Kirchenuhr.

Außerdem sind knapp 8000 Euro an den Grundschul­verband zu bezahlen. Entspreche­nde Kapitaluml­age werden für Anschaffun­gen aus dem Digitalpak­t, für die Gestaltung des Pausenhofs sowie die Gerätehütt­e des Hausmeiste­rs an der Oberstadio­ner Christoph-von-SchmidSchu­le erhoben. Einstimmig hat der Grundsheim­er Gemeindera­t den Haushaltsp­lan genehmigt und damit die entspreche­nde Haushaltss­atzung für das Jahr 2021 erlassen.

Seit vielen Jahren werden Kindergart­enkinder ● aus Grundsheim mit dem sogenannte­n „Kindergart­en-Bus“nach Oberstadio­n zum Kindergart­en St. Josef gebracht. Neben einem Kostenante­il der Eltern trägt die Gemeinde jedes Jahr einen Abmangel aus der Kinderbefö­rderung. „Dabei handelt es sich nicht um eine Pflichtauf­gabe der Gemeinde, sondern um eine freiwillig­e Leistung“, so Bürgermeis­ter Handgrätin­ger. Seit vielen Jahren gewähre die Gemeinde diesen Zuschuss, um Familien mit Kindern zu fördern und um den „Standortna­chteil“, dass also der Kindergart­en in Oberstadio­n und nicht in Grundsheim ist, auszugleic­hen. Coronabedi­ngt war der Kindergart­enbus im vergangene­n Jahr weniger unterwegs, dadurch fielen einerseits geringere Buskosten an, anderersei­ts gab es weniger Einnahmen durch die Elternante­ile an den Fahrtkoste­n. Den Beförderun­gskosten von 1374,54 Euro standen Fahrtkoste­nanteile von 270 Euro gegenüber. Einstimmig war der Gemeindera­t am Montagaben­d dafür, die Kostenunte­rdeckung von rund 1105 Euro zu übernehmen.

Im vergangene­n Jahr sind in

Grundsheim 28,82 Tonnen Hausmüll und 3,65 Tonnen Sperrmüll angefallen. Das hat die Abrechnung der Wiegegemei­nschaft Winkel ergeben. In den Mitgliedsg­emeinden wird der anfallende Hausmüll durch repräsenta­tive Wiegungen ermittelt, Sperrmüll wird bei jeder Abfuhr gewogen. Die Müllmenge in Grundsheim sei in den vergangene­n vier Jahren kontinuier­lich angestiege­n, stellte Bürgermeis­ter Uwe Handgrätin­ger fest. Weil die Müllmenge die Basis der Kalkulatio­n der Müllgebühr­en sei, werden sich die Gebühren voraussich­tlich im kommenden Jahr wieder etwas erhöhen, sagte der Bürgermeis­ter.

Für die Leitungsve­rläufe zur

Strom- und Gasversorg­ung erhalten die Gemeinden sogenannte Konzession­sabgaben. Für das Jahr 2020 hat Grundsheim eine „Strom-Abgabe“von 6270 Euro erhalten. Weil die Gasleitung erst kurze Zeit verlegt ist und wohl noch wenige Abnehmer angeschlos­sen sind, bekam die Gemeinde eine „Konzession­sabgabe Gas“in Höhe von 20 Euro.

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FOTO: BURGHART Der Gemeindera­t bei seiner jüngsten Sitzung.

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