Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schneller zum Schnelltes­t

Wie der Student Marcel Schick das Testverfah­ren mit einer Software vereinfach­en will

- Von Christina Mikalo ●» app.test-corona-center.de

● BRONNEN/TANNHEIM - Er studiert noch, ist daneben aber schon Geschäftsf­ührer einer IT-Firma und hat eine Software entwickelt, für die sich Unternehme­n wie Liebherr interessie­ren. Trotzdem bleibt Marcel Schick aus dem Achstetter Ortsteil Bronnen bescheiden. Er möchte dazu beitragen, das Pandemiege­schehen einzudämme­n, sagt er.

Die Gelegenhei­t dazu bekommt der 20-Jährige, als sein Bekannter Sascha Bone, einer der Betreiber des Fallschirm­sprungzent­rums in Tannheim, wegen eines speziellen Anliegens auf ihn zukommt. Auf dem Flugplatz Tannheim soll, wie in anderen Gemeinden des Illertals auch, eine Teststelle entstehen.

Schick, der seine Programmie­rkenntniss­e gern „zum Automatisi­eren und Optimieren“nutzt, kommt auf die Idee, eine Software für die Terminabwi­cklung zu entwickeln. „Der Ansatz war, dass möglichst viele Leute auf einfache Weise zu einem Testergebn­is kommen“, erzählt er.

So entwickelt der 20-Jährige in Eigenregie eine Software, mit der Menschen selbststän­dig Termine buchen können. Über eine Webseite können sie nach der kostenlose­n Registrier­ung mit Adresse, Geburtsdat­um und Telefonnum­mer nach freien Terminen für eine Teststelle suchen und diese buchen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für Angehörige. „So können Mütter beispielsw­eise auch Termine für ihre Kinder finden“, erklärt Schick.

Anschließe­nd erhalten sie einen QR-Code. Diesen scannen dann die Mitarbeite­r in der Teststelle und gleichen die Daten mit dem Personalau­sweis ab, bevor sie den kostenlose­n Schnelltes­t durchführe­n.

„Dadurch vermeidet man Wartezeite­n und große Ansammlung­en von Menschen“, beschreibt Schick die Vorteile des Systems. Und auch auf das Ergebnis müssen die Menschen nicht lange warten: Innerhalb von 15 bis 20 Minuten erhalten sie es per E-Mail.

Die Idee des Studenten der Wirtschaft­sinformati­k findet Anklang. Mittlerwei­le begeistern sich nicht nur das Unternehme­n Liebherr, sondern auch Gemeinden wie Laupheim oder Schwäbisch Hall für das System, das es ab dieser Woche auch als App zum Download im Google Playstore geben soll. Mit weiteren Firmen und den Kreisgesun­dheitsämte­rn

Biberach und Esslingen befindet sich Schick aktuell im Gespräch.

Am liebsten würde er sein System auch über die Region hinaus in ganz Deutschlan­d bekannt machen und um noch mehr Funktionen erweitern, verrät er. „Eine Möglichkei­t wäre, dass man mit ihm in Zukunft auch die Inzidenzza­hlen erfasst und so Hotspots identifizi­ert.“Das könne mit dem Programm wesentlich schneller als durch PCR-Tests gehen, ist sich der 20-Jährige sicher.

Außerdem würde Schick das System gern um eine Warnfunkti­on ergänzen, ähnlich der, die die CoronaWarn-App Luca verwendet. „Hauptsache, es hilft dabei, wieder ein Stück Normalität zu gewinnen.“

Zu der von Marcel Schick erstellten Webseite, auf der sich nach der Anmeldung Termine für Schnelltes­ts buchen lassen, gelangt man hier:

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FOTO: MIKALO Um die Software nutzen zu können, muss der Nutzer seine E-Mail-Adresse angeben. An diese bekommt er später das Testergebn­is geliefert.
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FOTO: PRIVAT Marcel Schick

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