Schneller zum Schnelltest
Wie der Student Marcel Schick das Testverfahren mit einer Software vereinfachen will
● BRONNEN/TANNHEIM - Er studiert noch, ist daneben aber schon Geschäftsführer einer IT-Firma und hat eine Software entwickelt, für die sich Unternehmen wie Liebherr interessieren. Trotzdem bleibt Marcel Schick aus dem Achstetter Ortsteil Bronnen bescheiden. Er möchte dazu beitragen, das Pandemiegeschehen einzudämmen, sagt er.
Die Gelegenheit dazu bekommt der 20-Jährige, als sein Bekannter Sascha Bone, einer der Betreiber des Fallschirmsprungzentrums in Tannheim, wegen eines speziellen Anliegens auf ihn zukommt. Auf dem Flugplatz Tannheim soll, wie in anderen Gemeinden des Illertals auch, eine Teststelle entstehen.
Schick, der seine Programmierkenntnisse gern „zum Automatisieren und Optimieren“nutzt, kommt auf die Idee, eine Software für die Terminabwicklung zu entwickeln. „Der Ansatz war, dass möglichst viele Leute auf einfache Weise zu einem Testergebnis kommen“, erzählt er.
So entwickelt der 20-Jährige in Eigenregie eine Software, mit der Menschen selbstständig Termine buchen können. Über eine Webseite können sie nach der kostenlosen Registrierung mit Adresse, Geburtsdatum und Telefonnummer nach freien Terminen für eine Teststelle suchen und diese buchen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für Angehörige. „So können Mütter beispielsweise auch Termine für ihre Kinder finden“, erklärt Schick.
Anschließend erhalten sie einen QR-Code. Diesen scannen dann die Mitarbeiter in der Teststelle und gleichen die Daten mit dem Personalausweis ab, bevor sie den kostenlosen Schnelltest durchführen.
„Dadurch vermeidet man Wartezeiten und große Ansammlungen von Menschen“, beschreibt Schick die Vorteile des Systems. Und auch auf das Ergebnis müssen die Menschen nicht lange warten: Innerhalb von 15 bis 20 Minuten erhalten sie es per E-Mail.
Die Idee des Studenten der Wirtschaftsinformatik findet Anklang. Mittlerweile begeistern sich nicht nur das Unternehmen Liebherr, sondern auch Gemeinden wie Laupheim oder Schwäbisch Hall für das System, das es ab dieser Woche auch als App zum Download im Google Playstore geben soll. Mit weiteren Firmen und den Kreisgesundheitsämtern
Biberach und Esslingen befindet sich Schick aktuell im Gespräch.
Am liebsten würde er sein System auch über die Region hinaus in ganz Deutschland bekannt machen und um noch mehr Funktionen erweitern, verrät er. „Eine Möglichkeit wäre, dass man mit ihm in Zukunft auch die Inzidenzzahlen erfasst und so Hotspots identifiziert.“Das könne mit dem Programm wesentlich schneller als durch PCR-Tests gehen, ist sich der 20-Jährige sicher.
Außerdem würde Schick das System gern um eine Warnfunktion ergänzen, ähnlich der, die die CoronaWarn-App Luca verwendet. „Hauptsache, es hilft dabei, wieder ein Stück Normalität zu gewinnen.“
Zu der von Marcel Schick erstellten Webseite, auf der sich nach der Anmeldung Termine für Schnelltests buchen lassen, gelangt man hier: