Heute Blitzermarathon: Polizei-Anhänger erlebt Premiere
Der Alb-Donau-Kreis und die Stadt Ulm setzen die mobilen Stationen schon ein, jetzt auch die Polizei Ulm
Meistern der Konkreten Kunst wie Max Bill, bricht Zoderer jedenfalls. Wie ein „Nestbeschmutzer“fühle er sich selbst ein bisschen, sagt er. Dabei liegt die Frechheit im Detail: Es sind die kleinen Kratzer im Material, die Ungereimtheiten und Brechungen im strengen Rhythmus der Geometrie. So schlägt Zoderer dem Formzwang ein Schnippchen. Seine Werke entfalten ihre Wirkung, an Wänden, oder auch mitten im Raum: Markant steht da ein dickbauchiger Ballon in Schwarz, mit bunten Neonröhren. Zu erkennen, was Zoderer dabei inspiriert, erfordert die Ruhe, sich einzulassen, auf den zweiten Blick. Ein Bild an der Wand hat er mit Fäden gesponnen und man erkannt das erst, wenn man bis auf zwei Schritte herantritt. Was oft wie ein Spiel mit Geometrien wirkt, ist zugleich handfeste und fantasievolle Arbeit. Diesen Hang zu Ornament und Abstraktion, den er im Islam findet, inspiriere ihn, sagt Zoderer, aber auch der Hinduismus.
Die Kunsthalle gehört zu den wichtigsten Kunden Zoderers. Hier versammeln sich nun Werke aus 30 Jahren. Fünf Tage lang habe er gearbeitet, unermüdlich, um die Schau zu ordnen. Wie fühlt sich das an, sein eigenes Werk von Jahrzehnten zu beäugen? Was hat er über sich selbst gelernt? Zoderer schmunzelt. „Dass ich ein verdammt guter Künstler bin.“Den Zoom-Blick auf sein Werk gibt es an Sonntagen (25. April sowie 9., 16. und 23. Mai, jeweils um 11 Uhr) und Donnerstagen (29. April, 13. und 27. Mai, jeweils um 18 Uhr) zu erleben. Das Publikum in der Online-Führung ist auf 25 Zuschauer begrenzt.
Eine Anmeldung ist möglich unter vermittlung.museum@ulm.de
ULM (thhe) - An diesem Mittwoch findet wieder ein europaweiter Blitzermarathon statt, der nicht nur der Geschwindigkeitskontrolle dienen, sondern auch auf die Gefahren des Rasens aufmerksam machen soll. Die Polizei Ulm hat dazu pünktlich am Dienstag ihren ersten Blitzeranhänger in Betrieb genommen.
Die Geschwindigkeitsüberwachung ist diese Woche bei den europäischen Polizeibehörden ein Schwerpunktthema, Höhepunkt ist am Mittwoch der „Blitzermarathon“. Während Bayern offensiv schon im Vorfeld auf die Kontrollen aufmerksam gemacht hat und seitenlange Listen mit den Kontrollstandorten veröffentlichte, geht es in Baden-Württemberg stiller zu. In Neu-Ulm sind zum Beispiel Kontrollen in der Ringstraße angekündigt, das baden-württembergische Innenministerium verrät nur auf Nachfrage, dass die Landespolizei ebenfalls mitmacht.
Das Polizeipräsidium Ulm hat am Dienstag seinen ersten Blitzeranhänger an der Bundesstraße 10 bei Ulm-West aufgestellt. Er kann neben der Fahrbahn abgestellt werden und blitzt ohne Messpersonal bis zu zehn Tage lang – rund um die Uhr. Das Land hat für jedes seiner Polizeipräsidien in den vergangenen Monaten einen solchen vandalismusgeschützten Anhänger zum Stückpreis von 150 000 Euro angeschafft. Der Alb-Donau-Kreis besitzt schon baugleiche Geräte, die Stadt Ulm setzt mehrere Anhänger eines anderen Herstellers ein, die in beiden Fahrtrichtungen blitzen können.
Nachdem die Schulungen des Messpersonals der Polizei am Dienstag abgeschlossen waren, stellte die Verkehrspolizei Heidenheim ihren „Neuzugang“direkt neben der B 10 an der Autobahnausfahrt UlmWest in Fahrtrichtung Ulm ab. Dort ist die Geschwindigkeit auf 100 km/h begrenzt, da an der Ausfahrt viele Fahrzeuge zwischen der Autobahn und der Bundesstraße wechseln und es durch unvorsichtigen Spurwechsel immer wieder zu Unfällen kommt. Schon in den ersten Stunden wurden zahlreiche Autofahrer geblitzt. Die Innenministerien wollen zum Wochenende Bilanzen des Blitzermarathons veröffentlichen.