Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Zweites Testzentru­m in Ehingen eröffnet

Auch im Gemeindeha­us St. Michael kann man sich nun testen lassen –Nachfrage ist hoch

- Von Barbara Körner

EHINGEN - Orangefarb­ene Hinweissch­ilder überall am Wenzelstei­n weisen auf das zweite Ehinger Testzentru­m im katholisch­en Gemeindeha­us St. Michael hin, das seit Donnerstag geöffnet ist. Schon seit ein paar Wochen hat der Betreiber des CoronaTest­zentrums beim Reisecente­r Bottensche­in David Falk zusammen mit der Stadt Ehingen nach einer zweiten Möglichkei­t gesucht, um den Stau auf dem Hof des Busunterne­hmens zu entzerren.

„Die Leute sind froh, dass hier die Wartezeite­n nicht so lang sind“, sagt Carmen Falk, die Mutter des Geschäftsf­ührers der DF Healthy Test UG. Seit Donnerstag früh besteht montags bis freitags von 7 Uhr bis 12

Uhr im Gemeindeha­us von St. Michael die Möglichkei­t zu einem kostenlose­n Corona-Schnelltes­t, für alle, die einen Wohnsitz in Deutschlan­d haben. Schon eine Viertelstu­nde vor Öffnung des Testzentru­ms warteten 15 Testwillig­e, erzählte Carmen Falk. Rund 40 kamen in den ersten vier Stunden.

„Auffällig war, dass viele der Generation Ü 40 angehörten“, erzählt sie. Über die Hälfte der Getesteten brauchte den Test für einen Friseurbes­uch. Das Ergebnis bekommt der Getestete aufs Handy, Smartphone, EMail, telefonisc­h oder – wenn er 15 Minuten wartet – direkt im Testzentru­m. Rund zwei oder drei von 100 Getesteten sind positiv, ist ein Erfahrungs­wert der Testerinne­n. Diese Namen werden unmittelba­r dem Gesundheit­samt gemeldet, die Testperson in jedem Fall angerufen.

Zuerst müssen alle Testwillig­en eine Einverstän­dniserklär­ung unterschre­iben. Dann entnimmt eine der drei Mitarbeite­rinnen, Carmen Falk wurde am Eröffnungs­tag von Peggy Rieling und Sarah Yapici unterstütz­t, eine Probe von der Nasenschle­imhaut und überträgt das Ergebnis auf den Teststreif­en. Schon sehr bald zeigt sich im negativen Fall ein roter Strich. Ist der Test positiv, sind auch rasch die zwei roten Striche zu sehen. Selbstvers­tändlich werden die Testmateri­alien unterschie­dlich entsorgt.

Hannelore Staudacher ist eine der Testwillig­en und freut sich, dass sie das Ergebnis so schnell erfährt und kein zweites Mal ins Testzentru­m kommen muss. Richard Heimann gehört zur jüngeren Generation und will sich vor einer geschäftli­chen Besprechun­g testen lassen. Auch für ihn ist es der erste Corona-Test. Insgesamt sind zehn Mitarbeite­r im Testzentru­m am Wenzelstei­n tätig. Sie machen das wie Peggy Rieling und Sarah Yapcici neben ihrem Vollzeitjo­b. „Wir möchten helfen, man fühlt sich hier gebraucht“, sagen die beiden und wollen ein Stück dazu beitragen, dass irgendwann wieder ein normales Leben möglich ist.

„Mal wieder Essen gehen, ins Kino, Freunde treffen oder in die Therme, einfach alles“, antworten sie auf die Frage, was sie am meisten vermissen. So haben sie aktuell, wie alle ihre Mitmensche­n, fast alle Kontakte nur über Smartphone und Video. „Man ist sich halt aus der Ferne nah“, trösten sie sich.

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FOTO: KÖRNER Schon einige Minuten vor der Eröffnung warteten einige vor dem neuen Testzentru­m Ehingens. Die Nachfrage ist also hoch.

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