Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Ulm Moves!“2021 ist abgesagt

Fest der Tanzkultur wollte „Ulm Moves!“sein, jetzt fällt das Festival zum zweiten Mal aus – Kleine Hoffnung bleibt

- Von Veronika Lintner

ULM - Die Welt scheint dauerhaft aus dem Takt geraten und Besserung ist kaum in Sicht: Schon 2020 kam die Corona-Pandemie „Ulm Moves!“in die Quere – das Ulmer Tanzfestiv­al konnte nicht stattfinde­n. Den Veranstalt­ern gelang es noch, das Fest um zwölf Monate zu verschiebe­n, in der Hoffnung, dass dann den Tanzabende­n ab dem 12. Juni 2021 nichts mehr im Weg stehen würde. „Leider hat sich diese Hoffnung nicht erfüllt“, erklärt nun der Roxy-Geschäftsf­ührer Christian Grupp, im Namen des Organisati­onsteams von „Ulm Moves!“. Wegen der aktuellen Corona-Regeln, zur Eindämmung der Pandemie, wird das Festival 2021 nicht stattfinde­n.

„Ulm moves!“fällt in diesem Jahr aus, es wäre die vierte Ausgabe dieser Reihe gewesen. Ein internatio­nales Fest sollte es wieder werden, bei dem Tanzkunst für gut zwei Wochen die Bühnen und Straßen der Stadt einnimmt, vom Roxy bis zum Münsterpla­tz. Doch momentan sei es „schlichtwe­g nicht praktikabe­l“, namhafte Tanz-Compagnien aus vielen Ländern Europas nach Ulm zu bringen, erklären die Veranstalt­er.

Geplant waren Gastauftri­tte von Gruppen wie „Ultima Vez“aus Belgien oder auch „Jus de la Vie“aus Schweden. Ihre Tanzabende sollten die Glanzpunkt­e im Programm bilden. Doch allein schon die dann vorgeschri­ebene Quarantäne­zeit für Tänzer und Tänzerinne­n aus dem Ausland, auch für künstleris­ches und technische­s Personal, verhindere die Planung – so die Begründung. Auch der finanziell­en Aufwand steige durch solche Auflagen, heißt es in der Mitteilung.

Das bleibt aber nicht die einzige Hürde, an der die Pläne scheitern: Aufführung­sorte wie das „Ulmer Zelt“fallen aus, da auch das Festival in der Friedrichs­au schon für 2021 abgesagt ist. Außerdem bleibe da „die anhaltende Ungewisshe­it, ob Aufführung­en vor Publikum überhaupt möglich sein werden“. Nach „vielen Umplanunge­n und Diskussion­en“sieht das Organisati­onsteam keine andere Möglichkei­t, als nun die Hoffnung auf 2022 zu setzen. Eine Enttäuschu­ng für das Kooperatio­nsprojekt, an dem Roxy, Theater Ulm, Stadthaus und Ulmer Zelt gemeinsam arbeiten.

Domenico Strazzeri, der künstleris­che Leiter der Veranstalt­ungsreihe, steht jetzt weiter in Kontakt mit den schon angekündig­ten internatio­nalen Compagnien. Beim nächsten „Ulm Moves!“-Fest, das wohl 2022 stattfinde­n wird, möchte der Choreograf diese Künstler dem Ulmer Publikum präsentier­en. Doch auch ein Funke Hoffnung für 2021 lässt sich aus der Absage herauslese­n: Die Organisato­ren, darunter das Team des Roxy, versichern, dass sie aktuell „auf Hochtouren“an einem Konzept für ein Ersatzprog­ramm 2021 arbeiten. Eine Alternativ­e für „Ulm Moves!“– dann eben schlanker, im kleinen Maßstab und allein mit TanzCompag­nien aus Deutschlan­d.

Christian Grupp deutet es an: Als Auftrittso­rt für diese Tanzabende könnte die große Werkhalle im Roxy dienen. Das Kulturzent­rum pflegt schon länger Tanzkunst-Formate wie das „ChoreoLab“, es war bislang ein Dreh- und Angelpunkt für „Ulm moves!“. In einem neuen Schwerpunk­t

möchte das Roxy in Zukunft auch noch deutlich stärker dem Tanz Platz und Raum bieten. Doch das Projekttea­m äußert sich noch mit Vorsicht, was die Hoffnung auf ein Ersatzprog­ramm in diesem Jahr betrifft: „Inwieweit dies möglich und praktisch durchführb­ar sein wird, steht noch nicht abschließe­nd fest.“

Bereits gekaufte Tickets für „Ulm Moves!“2021 können an den Vorverkauf­sstellen, an denen sie erworben wurden, zurückgege­ben werden. Online gekaufte Tickets werden automatisc­h rückabgewi­ckelt. Eine Ausnahme gibt es: Tickets, die im Theater Ulm gekauft wurden, werden über das Roxy rückerstat­tet.

Aktuelle Informatio­nen gibt es im Internet auf der Festivalse­ite www.ulmmoves.de

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FOTO: DANNY WILLEMS Kommt 2021 nun doch nicht nach Ulm: Die Compagnie „Ultima Vez“aus Belgien. Hier hätte sie ihre Choreograf­ie „traces“präsentier­t.

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